AT&T will größeren Anteil am Kabelmarkt

Im Kampf um noch größere Marktanteile sucht der Telefonriese AT&T jetzt die Unterstützung von US-Präsident Bill Clinton.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Im Kampf um noch größere Marktanteile sucht der Telefonriese AT&T jetzt die Unterstützung von US-Präsident Bill Clinton. Die geltenden Regelung, wonach eine Kabelgesellschaft nicht mehr als 30 Prozent des Kabelmarktes kontrollieren dürfe, sei unfair, beklagte jetzt nach einem Bericht von Reuters AT&T-CEO Michael Armstrong in einem Brief an den Präsidenten. Die Regelung berücksichtige keine minoritären Anteile.

AT&T will nun durchsetzten, dass eine Tochterfirma bei der Berechnung von Marktanteilen nur dann berücksichtigt wird, wenn sie auch tatsächlich von der Mutterfirma kontrolliert werde. Nach der Übernahme von MediaOne hat AT&T einen Marktanteil von 42 Prozent. Bis Mitte Dezember soll die Telekommunikationsgesellschaft gegenüber der Regulierungsbehörde FCC darlegen, wie sie wieder unter die 30 Prozent-Marke kommen will.

Der Marktanteil von AT&T am US-Kabelgeschäft ist in den letzten Monaten durch die geplante Fusion von AOL und Time Warner wieder verstärkt in die öffentliche Diskussion geraten. Die Telekommunikationsgesellschaft AT&T ist seit dem Kauf des Kabelunternehmens MediaOne mit 25,5 Prozent an Time Warner Entertainment beteiligt und gleichzeitig Inhaber des größten Kabelnetzes der USA.

Die Regulierungsbehörde FCC ist über diese Entwicklung besorgt: AOL und Time Warner "kontrollieren mehr als die Hälfte aller Kabelanschlüsse der USA, die Hälfte der Internet-Kunden und drei Viertel der Kunden mit Breitband-Internetzugang", hieß es laut Washington Post in einem internen FCC-Papier. AOL und Time Warner sollten sich daher rechtlich bindend dazu verpflichten, ihren Konkurrenten den Zugang zum Kabelnetz von Time Warner zu "nicht-diskriminierenden Bedingungen" zu gewähren und ihren Kabelkunden eine freie Wahl des Internet-Providers zu garantieren. (wst)