GTC 2016: Nvidia-Chefarchitekt deutet hohe Gaming-Performance von Pascal an

Nvidia-Chefarchitekt Jonah Alben erklärte, dass Pascal eine extrem skalierbare GPU-Architektur sei und "auch Crysis schnell darauf läuft". Der GP100-Chip ist aber offenbar nur für die Supercomputing-Gemeinde gedacht.

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Tesla P100 mit Pascal-Grafikchip und 16 GByte HBM2-Speicher

Tesla P100 mit Pascal-Grafikchip und 16 GByte HBM2-Speicher

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Inhaltsverzeichnis

Nvidia stellte seine neue GPU-Architektur "Pascal" zum Auftakt der GPU Technology Conference vor. Pascal-Chips der Serie GP100 bieten 3584 Kerne, 16 GByte gestapelten HBM2-Speicher, schnellen NVLink-Interconnect; gefertigt werden sie von TSMC im neuen 16-nm-FinFET+-Verfahren. Laut Nvidia-Chef Huang sei die Massenproduktion bereits angelaufen.

Jonah Alben, der Vater der Pascal-Architektur, unterstrich die hohe Performance und gute Skalierbarkeit der neuen Nvidia-Architektur.

(Bild: Martin Fischer)

Am zweiten Messetag stand Nvidias Chefarchitekt Jonah Alben zum Gespräch zur Verfügung. Alben unterstrich, dass die Entwicklung von Pascal eine große Herausforderung für Nvidia darstellte, da der Chip riesig, die Architektur komplex und das Fertigungsverfahren neu war. Er bestätigte damit die Aussagen von Nvidia-Boss Jen-Hsun Huang, der zur Ankündigung von Pascal davon sprach, dass man bei der Entwicklung der GPU "All in" gegangen sei, also volles Risiko fuhr.

Auch die Wahl von HBM 2 sei laut Alben ein "offensichtliches Risiko" gewesen, aber man sei dieses aufgrund der Vorzüge der hohen Transferrate und Speichergröße eingegangen. Allerdings ließe sich die maximal mögliche Transferrate von 1 TByte/s bei GP100 nicht erreichen, sodass man Tesla P100 auf 720 GByte/s beschränkt habe.

Tesla P100: 3584 Kerne, 16 GByte HBM2-Speicher, NVLink, 15 Mrd. Transistoren.

Alben zufolge sei die Pascal-Architektur nicht nur für den HPC-Markt entwickelt worden: "Unsere Architektur-Philosophie war: Wie können wir HPC-Spezialisten, Entwickler autonomer Fahrzeuge und Gamer glücklich machen? Wir mussten dafür die richtige Balance im Core-Design finden." Der erste Chip GP100 sei allerdings direkt auf HPC und Deep Learning zugeschnitten worden. "Aber auch Crysis läuft darauf sehr schnell", erklärte Alben und stellte damit eine hohe Gaming-Leistung von Pascal-Chips in Aussicht. Außerdem sei die Architektur "extrem skalierbar".

Unklar bleibt, ob ein GP100-Ableger auch für besonders leistungsfähige 4K- und VR-Gamer-Grafikkarten erscheinen wird. Auf der GPU Technology Conference rumorte es auf den Gängen, dass Spielerkarten nur mit GDDR5/X-Speicher erscheinen werden. Auch Double-Precision-Berechnungen dürften bei Consumer-Karten beschränkt sein. Alben zufolge sei Double Precision nur für ganz bestimmte Märkte interessant, man habe deswegen zwei Umsetzungen. (mfi)