Kiruna: Start der Bremer Öko-Rakete erneut verschoben

Schon das zweite Mal musste der Start der Bremer ZEpHyR-Rakete verschoben werden. Erst war der Wind zu stark, nun gab es technische Probleme. Die "Öko-Rakete" wird von Paraffin und flüssigem Sauerstoff angetrieben.

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Kiruna: Start der Bremer Öko-Rakete erneut verschoben

Das Hybridtriebwerk im Test

(Bild: ZARM)

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Der mit Spannung erwartete Start einer mit Kerzenwachs angetriebenen Rakete am Raumfahrtbahnhof Esrange im nordschwedischen Kiruna ist zum zweiten Mal verschoben worden. Wegen technischer Probleme wurde der Countdown am Mittwoch unterbrochen. Ursprünglich sollte die Rakete bereits am Dienstag starten, was aber wegen zu starken Windes nicht möglich war. Ob der Start noch an diesem Mittwoch erfolgt, blieb zunächst unklar.

Die Rakete wurde von Studenten des Zentrums für angewandte Raumfahrtechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen unter Leitung des Forschers Peter Rickmers in jahrelanger Projektarbeit entwickelt. Die ZEpHyR-Rakete nutzt Paraffin, also Kerzenwachs, in Kombination mit flüssigem Sauerstoff als Treibstoff. 30 Triebwerkstests waren nötig, um das richtige Mischungsverhältnis von Wachs und Sauerstoff zu finden.

Rakete mit Öko-Antrieb (5 Bilder)

Die mit Paraffin gefüllte Brennkammer
(Bild: ZARM)

Die Schubdüsen wurden aus einer Mischung aus Baumwolle und Harz hergestellt. Um weitere Herstellungskosten zu sparen, stellte das Team Ventile selbst her, mit denen die Zufuhr des Sauerstoffs geregelt wird. Die Elektronik zur Steuerung der Rakete stammt aus dem Elektrohandel. Aus dem Outdoor-Freizeitbereicht stammt der Fallschirm, der die Rakete nach ihrem Flug wieder sicher zur Erde bringen soll.

Die Studierenden wollen zeigen, dass auch mit mit Paraffin und flüssigem Sauerstoff genügend Schubkraft und Energie freigesetzt wird, um eine 80 Kilogramm schwere und 3,8 Meter lange Forschungsrakete mit Schallgeschwindigkeit auf mindestens 4000 Meter Höhe gebracht werden kann. Das Projekt ist Teil eines Programms des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) – dem sogenannten STERN-Programm. (mit Material der dpa) / (kbe)