Entscheidung ĂĽber Konkurs bei Letsbuyit vertagt

Konkursverwalter haben den Eindruck gewonnen, dass der Co-Shopping-Anbieter höhere Gehälter als üblich zahlte und eine "erbärmliche" Buchhaltung führte.

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  • dpa

Die gerichtliche Entscheidung über einen Konkursantrag für den angeschlagenen niederländischen Co-Shopping-Anbieter Letsbuyit.com ist verschoben worden. Wie ein Sprecher des Gerichts am heutigen Freitag in Amsterdam mitteilte, hat das Gericht eine Entscheidung für den 25. Januar angekündigt. Der Konkursantrag war am Morgen eingereicht worden. Die Aktie des Internet-Händlers verlor am Nachmittag an der Frankfurter Börse 7,41 Prozent auf 0,25 Euro. Am Mittwoch war die Aktie von Letsbuyit.com vom Handel ausgesetzt, nachdem das Unternehmen die Antragsstellung angekündigt hatte.

Das im April 1999 in Schweden gegründete Unternehmen hatte Verbrauchern durch gemeinschaftliche Online-Käufe Preisnachlässen bei verschiedenen Produkten ermöglicht. Seit 21. Juli 2000 ist es, nach zwei missglückten Anläufen, am Neuen Markt in Frankfurt notiert. Am 29. Dezember hatte das Unternehmen bei Gericht einen Antrag auf ein vorläufiges Moratorium nach niederländischem Recht gestellt, weil es seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Seither darf Letsbuyit keine Transaktionen mehr durchführen – also keine Bestellungen mehr annehmen, aber auch keine Reklamationen bearbeiten oder unzufriedenen Kunden Geld zurückerstatten. Zugleich teilten Sprecher des Unternehmens mit, Ausschau nach geeigneten Kooperationspartnern und Investoren zu halten. Um im Jahr 2002 aus den roten Zahlen zu kommen, seien 80 Millionen Euro nötig, hieß es dabei.

Wie die Wirtschaftszeitung Het financieele Dagblad meldete, hatten zwei Konkursverwalter den Eindruck gewonnen, dass das Unternehmen viel höhere Gehälter als üblich gezahlt und eine "erbärmliche" Buchhaltung geführt habe. Dies werde auch im Konkursantrag angeführt, berichtete das Blatt. (dpa) / (jk)