Digitalisierung fordert Gewerkschaften heraus

Nach Erkenntnissen des Bitkom-Verbands stehen die Gewerkschaften wie die ganze Arbeitswelt aufgrund des digitalen Wandels vor "einschneidenden Veränderungen".

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Digitalisierung fordert Gewerkschaften heraus
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Von
  • Bert Ungerer

Gewerkschaften brauchen laut einer Umfrage im Auftrag des ITK-Lobbyverbands Bitkom wegen der Digitalisierung nicht um ihre Existenz zu fürchten: 82 Prozent der Unternehmen in Deutschland erwarten, dass Arbeitnehmervertretungen auch künftig eine Rolle spielen werden. Nur 16 Prozent der 504 repräsentativ befragten Geschäftsführer und Personalverantwortlichen sehen Gewerkschaften als klare Verlierer an. Vor allem Handel und Industrie (jeweils 19 Prozent) sagen den Gewerkschaften eine düstere Zukunft voraus. Dienstleister sind mit einem Skeptiker-Anteil von nur 10 Prozent deutlich optimistischer.

Immerhin 52 Prozent der Unternehmen meinen jedoch, dass neben den Interessen der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände in Zukunft auch diejenigen der Selbstständigen und der "Crowdworker" in Regelungen über Arbeitsbedingungen einfließen müssten. 56 Prozent der Befragten geben an, die Arbeitsstättenverordnung, die die Gestaltung von Heimarbeitsplätzen umfasst, verhindere eine flexiblere Arbeitsorganisation in ihrem Unternehmen. Und 33 Prozent wünschen sich eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes: "Wer sich nachmittags um die Kinder kümmert und dafür lieber später am Abend zu Hause noch dienstliche Mails beantwortet und am nächsten Tag früh ins Büro will, darf nicht durch antiquierte Gesetze an seiner Selbstbestimmung gehindert werden", formuliert es der Bitkom. (un)