Nach Abschaltung von iBooks und iTunes Movies: Tim Cook fliegt nach China

Der Apple-Chef soll noch in diesem Monat nach Peking reisen. Offenbar geht es dabei darum, Konflikte mit der Regierung zu lösen.

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Tim Cook

Apple-Chef Cook.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 2 Min.

Tim Cook will sich offenbar persönlich dafür einsetzen, dass die seit rund drei Wochen geltende Sperre von Apples E-Book- und Filmangeboten in China aufgehoben wird. Der Chef des iPhone-Herstellers will dazu noch im Mai nach Peking reisen und sich mit Regierungsvertretern treffen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise.

Die Aufsichtsbehörde State Administration of Press, Publication, Radio, Film and Television hatte den chinesischen iBooks Store sowie den lokalen iTunes-Movies-Dienst zum Download und Mieten von Filmen sperren lassen – und zwar nur sechs Monate nach der Einführung. Apple hatte dies mit den Worten kommentiert, man hoffe, Bücher und Filme "so bald wie möglich" wieder für seine chinesischen Kunden verfügbar zu machen.

Warum die Angebote gesperrt wurden, ist nach wie vor nicht genau klar. Bislang galt Apples Beziehung zur Pekinger Regierung als gut – so wurde dort etwa kürzlich der Bezahldienst Apple Pay sehr erfolgreich gestartet. Die meisten Apple-Produkte werden zudem im Riesenreich gefertigt und China selbst ist ein enorm wichtiger Markt für den Konzern – der zweitgrößte hinter den USA. Im letzten Quartal hatte es jedoch einen deutlichen Rückgang der Geschäfte gegeben.

Cook werde sich nun mit "hochkarätigen Regierungsvertretern" treffen, heißt es in dem Bericht – darunter auch Personen, die mit staatlicher Propaganda beschäftigt seien. Neben der iBooks- und iTunes-Movies-Problematik will Cook offenbar auch über den Verlust der Exklusivrechte der Marke "iPhone" in China sprechen – hier plant der Konzern, nach einem entsprechenden Urteil Berufung einzulegen. Zudem soll es um die allgemeine Situation Apples in China gehen. Cook ist häufiger in China unterwegs und traf sich in der Vergangenheit bereits mit Vertretern von Staat und kommunistischer Partei. (bsc)