Forscher: Smartphones verursachen ADHS-ähnliche Symptome

Auf Basis einer Studie sind US-Forscher zu dem Ergebnis gekommen, dass das ständige Benachrichtigen durch das Smartphone bei Nutzern zu ADHS-ähnlichen Symptomen führe. Mit der Krankheit selbst habe dies jedoch nichts zu tun.

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Smartphones

(Bild: dpa, Piyal Adhikary)

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Forscher der University of Virginia und der University of British Columbia haben in einer Studie festgestellt, dass Smartphones Symptome verursachen können, die denen einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ähneln. Den Wissenschaftlern ging es vor allem um die Auswirkungen von Benachrichtigungen, zum Beispiel eingehender E-Mails, von Messaging-Diensten oder sozialen Netzwerken.

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Um sie zu messen, mussten die 221 teilnehmenden Studenten der Untersuchung eine Woche lang alle Benachrichtigungen maximieren und die Geräte ständig in ihrer Nähe behalten. Während der zweiten Woche hätten die Studenten die Benachrichtigungen abschalten und sich von ihren Smartphones fern halten müssen. Nach der ersten Woche hätten sie einen deutlich höheren Grad an Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität gezeigt. Gleichzeitig würden sie einige Symptome der ADHS wie einen Mangel an Fokus, Zappeln oder Rastlosigkeit an den Tag legen. Die Forscher betonen jedoch, dass sie keinerlei Hinweise darauf hätten, dass Smartphones ADHS verursachen würden oder ein Abstellen der Benachrichtigungen die Krankheit heilen könnten.

Psychologe Kostadin Kushlev meint in der offiziellen Pressemitteilung der Universität vielmehr, dass sie auf die ständigen digitalen Stimuli hinweisen wollten. So würden Studien zeigen, dass 95 Prozent der Nutzer ihr Smartphone in Gesellschaft und sieben von zehn Personen sie während der Arbeit verwenden würden. Einer von zehn Nutzern hätte sogar zugegeben, während des Geschlechtsverkehrs dem Blick auf den Bildschirm nicht widerstehen zu können. (fo)