PC-Spiel Doom: Dev-Mode ärgert Spieler, Denuvo ärgert Raubkopierer

Doom deaktiviert bei manchen Spielern den Mehrspielermodus, markiert Savegames und sperrt Achievements. Derweil beißen sich Cracker am populären Titel die Zähne aus, denn Doom nutzt Denuvo.

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PC-Spiel Doom: Dev-Mode ärgert Spieler, Denuvo ärgert Raubkopierer
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Das kürzlich erschienene PC-Spiel Doom begeistert als gelungene Neuauflage des Klassikers von 1993 viele Kritiker. Doch mittlerweile mehren sich im Netz auch Stimmen erboster PC-Spieler, die ohne es zu wissen den Entwicklermodus aktiviert haben und dadurch zentrale Funktionen des Spieles nicht mehr nutzen können.

Der Dev Mode deaktiviert den Multiplayer-Modus und beeinflusst die Snapmap-Funktionen, außerdem markiert er die aktuellen Savegames und das Nutzerprofil, sodass sich im Einzelspielermodus beispielsweise keine Steam-Errungenschaften (Achievements) mehr sammeln lassen. Bei jedem Spielstart erscheint dann der Hinweis: "Network play and online services are disabled. Saves and SnapMaps written will be permanently marked, re-triggering this when accessed. Restart without accessing any developer tools to restore."

Es gibt jedoch derzeit keine spielinterne Möglichkeit, den Developer-Modus auszuschalten – es hilft nur, die Steam-Cloud zu deaktivieren und folgend das bisherige Spielprofil und die Savegames zu löschen. Der gespeicherte Fortschritt ist dann hinüber.

Doom (2016) (7 Bilder)

Nachdem der Spieler im Labor einer Raumstation aufgewacht ist und einigen Dämonen die Schädel zerquetscht hat, zeichnet sich in vagen Zügen eine Story ab.

Der Developer-Modus wird ohne Vorwarnung aktiv, wenn Spieler die Konsole durch den Druck auf die Tilde-Taste aktivieren und dort einen Befehl eingeben. Dieses Verhalten konnte heise online nachvollziehen. Manche Spieler behaupten, dass bei ihnen bereits das bloße Aktivieren der Konsole ausreichte; andere wiederum brachten an, dass der Dev-Mode nach einem Absturz des Spiels plötzlich aktiv war. Dieses Verhalten trat in unseren Tests nicht auf.

Die Entwickler äußerten sich bis dato nicht zur Dev-Mode-Problematik. Derzeit läuft eine Anfrage von heise online an Bethesda und id Software.

Die Doom-Neuauflage besinnt sich im Unterschied zu Doom 3 aus dem Jahr 2004 auf alte Tugenden aus den 90ern: große Monsterhorden, die man mit dicken Knarren schnellstmöglich niedermähen muss; ein ausgefeiltes Level-Design, gute Waffensounds, ein hoher Schwierigkeitsgrad, dicke Endgegner und jede Menge versteckter Geheimnisse. Das PC-Spiel wird über Steam verkauft und nutzt den Denuvo-Kopierschutz.

Der von der österreichischen Firma Denuvo Software Solutions entwickelte Kopierschutz ist der bis dato wohl effektivste; bisher gibt es weder für Doom noch für einige andere Denuvo-v2-geschützte Titel einen Crack. Denuvo soll sicher stellen, dass bereits vorhandene DRM-Maßnahmen – beispielsweise von Steam oder Origin – nicht umgangen werden. Bereits im Januar befürchtete die Gründerin der chinesischen Cracking-Gruppe 3DM, dass es bald keine Spiele mit geknacktem Kopierschutz mehr geben werde. Denuvo soll für die Publisher vergleichsweise teuer sein, weshalb sich der Einsatz bislang auf nur wenige Titel beschränkt.

Update: Bethesda verweist auf die offizielle Stellungnahme auf der Support-Seite. Die Firma empfiehlt dort unter anderem, mehrere Windows-Benutzer einzurichten, falls auf einem Rechner mehrere Spieler spielen möchten – auch wenn sie dies mit unterschiedlichen Steam-IDs tun. (mfi)