Bill Gates: Mit Technik gegen den Klimawandel

Bill Gates hat in seiner „Breakthrough Energy Coalition“ mehr als 20 Milliardäre versammelt. Die Gruppe will mindestens zwei Milliarden US-Dollar in die Energie-Forschung investieren, gibt Gates jetzt erste Pläne bekannt.

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Bill Gates

(Bild: Neale Haynes / Getty Images)

Lesezeit: 2 Min.

Bill Gates erläutert im Interview mit Technology Review, wie er mit der privatwirtschaftlichen Vereinigung "Breakthrough Energy Coalition" Forschungsinvestitionen auf dem Energiesektor fördern will. Gates selbst, dessen Vermögen auf knapp 80 Milliarden Dollar geschätzt wird, will allein eine Milliarde Dollar aufbringen. "Wenn Sie den armen Ländern und dem Agrarsektor weiterhin Emissionen gestatten, dann müssen die Nettoemissionen der reichen Länder bis 2050 den Nullpunkt erreichen, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen", sagte Gates in der neuen TR-Ausgabe (ab sofort im Handel und online bestellbar).

Das ließe sich nur durch technische Innovationen bewirken. Das Problem sei jedoch, dass die Energiebranche nur 0,23 Prozent ihres Umsatzes für Forschung ausgebe und nicht 20 Prozent wie im Pharma-Sektor. "Cleantech ist bei Investoren etwas in Ungnade gefallen, weil sich viele falsche Hoffnungen darüber gemacht haben, wie schnell es vorangeht", sagte Gates. "Wir werden sie erst wieder für diese Art der Geldanlage begeistern müssen – und ihnen erklären, dass sich die aus der IT gewohnten Amortisationszeiten nicht auf den Energiesektor übertragen lassen." Die "Breakthrough Energy Coalition" hatte sich zum Weltklimagipfel 2015 in Paris formiert.

Technisch setzt der Microsoft-Gründer vor allem auf Grundlagenforschung in der Chemie und den Materialwissenschaften. "Sollte jemand einen wirtschaftlichen Weg finden, Kohlenwasserstoffe aus Sonnenlicht zu gewinnen, wäre das wunderbar – schließlich basiert ein Großteil unserer Infrastruktur auf flüssigen Kohlenwasserstoffen", sagte Gates.

Auch ohne technischen Durchbruch könne "ein gigantisches Hochspannungs-Gleichstromnetz für Wind- und Sonnenenergie" den größten Teil des Energiebedarfs von Nordamerika liefern, meint Gates. "Deckt ein derartiges Supergrid ganz Nordamerika ab, könnten Sie damit vermutlich rund 80 Prozent des Bedarfs befriedigen. Die restlichen 20 Prozent – die Spitzenlast – könnten Erdgaskraftwerke samt CO2-Abscheidung decken."

Das bedeutet jedoch nicht, dass Gates ein klassischer Grüner geworden ist. Seine Firma Terrapower beispielsweise entwickelt einen neuen Typ von Atomkraftwerken. Ein Prototyp soll bis 2024 in China gebaut werden.

Das vollständige Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe von Technology Review (ab sofort im Handel zu kaufen und online zu bestellen). (jle)