Fintech-Startup Number 26: Empörung nach Konto-Kündigungen

Zahlreiche Kunden des Fintech-Startups Number 26 beklagen, dass der Anbieter ihnen unvermittelt ihr Girokonto gekündigt hat. Laut dem Startup seien es aber "nur wenige hundert" Konten gewesen.

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Fintech-Startup Number 26: Empörung nach Girokonten-Kündigungen

(Bild: Number 26)

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Mit zahlreichen Kündigungen von Girokonten hat das Fintech-Startup Number 26 für Empörung bei Kunden gesorgt. Die Nutzer beklagten in sozialen Netzwerken, dass ihnen ohne Angabe von Gründen die Auflösung ihres Kontos zum 1. August mitgeteilt wurde. Das Blog Mobiflip hatte zuerst über die Kündigungen berichtet.

Das Startup verwies in einer Stellungnahme auf sein Recht als Girokonten-Anbieter, jederzeit Kündigungen auszusprechen, auch ohne Gründe anzugeben. Die Kontoauflösungen beträfen zudem nur "wenige hundert Konten“, im Vergleich zum Kundenzuwachs sei die Zahl "unwesentlich“. Jede Kündigung habe einen Grund, des Datenschutzes wegen könne man sich aber dazu nicht weiteren äußern. Number26-Gründer Valentin Stalf verteidigte den Schritt via Twitter. Die Kündigungen seien nichts Außergewöhnliches und auch keineswegs abrupt – Betroffene könnten ihre Girokonten vielmehr noch zwei volle Monate nutzen.

Number 26 hat als auf Smartphone optimierte Alternative zu herkömmlichen Banken in den vergangenen Monaten für Aufsehen gesorgt. Das Startup bietet seinen Kunden ein kostenloses Girokonto mit Online-Banking und einer ebenfalls kostenlosen Mastercard, mit der man auch gebührenfrei Geld am Automaten abheben kann. Eine eigene Banklizenz hat Number 26 nicht – man greift auf eine Partnerschaft mit der Bank des Bezahldienstleisters Wirecard zurück. Über eine Kooperation mit dem Startup Barzahlen.de kann man auch in rund 6000 Shops Bargeld einzahlen und abheben – Number 26 nennt den Service Cash 26. Seit Anfang Mai kosten hier Einzahlungen über 100 Euro eine Gebühr von 1,5 Prozent auf die Summe.

Nutzer spekulierten, die Kündigungen könnten mit zu häufigen Bargeldabhebungen zusammenhängen – das Startup übernimmt bislang die Kosten dafür. Bereits vergangenes Jahr sollen Mails an Kunden gegangen sein, in denen der Anbieter diese um Reduzierung ihrer Abhebungen bat. Ebenfalls gab es Nutzerberichte, dass Number26 unvermittelt Schufa-Anfragen über seine Kunden gestellt habe. Inwieweit ein Zusammenhang mit Kontoauflösungen besteht, ist offen. (axk)