Silicon Graphics geht's besser als erwartet
SGIs Zahlen fĂĽr das abgelaufene Quartal sind besser aus als erwartet. Auch bei den Maschinen, mit denen Hollywood die Special Effekts produziert, kann SGI neue Erfolge verbuchen.
Server- und Workstationhersteller SGI hat heute seine Zahlen für das abgelaufene Quartal veröffentlicht – und die sind besser aus als erwartet. So machte das Unternehmen bei einem Umsatz von 426 Millionen US-Dollar einen Verlust von 49 Millionen US-Dollar oder 26 Cent pro Aktie. Analysten hatten für das abgelaufene Quartal mit einem Verlust von 46 Cent pro Aktie gerechnet. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte SGI noch einen Verlust von 1,24 US-Dollar pro Aktie bei 514 Millionen US-Dollar Umsatz verkraften müssen.
Der Umsatzrückgang ist unter anderem auf den Verkauf der Traditionsfirma Cray Research im März dieses Jahres zurückzuführen. Nach Angaben des Wall Street Journal wechselte Cray für 100 Millionen US-Dollar den Besitzer, nachdem SGI 1996 noch 740 Millionen für die Firma bezahlt hatte. Nach Angaben des Chief Executive Bob Bishop hatte die Firma zudem vor allem mit Komponentenknappheit zu kämpfen.
SGIs Chef für Finanzen, Hal Covert, sieht aber schon wieder rosigere Zeiten voraus: Er erklärte vor der amerikanischen Presse, dass er er in der zweiten Hälfte des Fiskaljahres 2001 schwarze Zahlen erwarte. Für die ersten beiden Quartale des kommenden Jahres prognostizierte er eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent gegenüber den Vergleichsquartalen des Vorjahres, da SGI von einer "starke Marktakzeptanz" für die neue Origin 3000-Server und die Grafik-Workstation Octane 2 ausgehe. Letztere dürften allerdings einige Konkurrenz durch die Expert3D von Sun bekommen.
Nachdem der Name Silicon Graphics durch den Einsatz der hauseigenen Grafik-Workstations bei vielen visuellen Special Effects, etwa für Filme wie Jurassic Park, Berühmtheit erlangte, will SGI auch weiterhin Hollywood treu bleiben. Dies belegt auch der Verkauf von 200 Workstations an Pixar, die derzeit an dem vollständig computeranimierten Spielfim Monsters, Inc. arbeiten. 500 weitere Geräte gingen an Disney. Die Firma mit der Maus hat in den vergangenen Jahren eine neue Special-Effects-Abteilung namens The Secret Lab aufgebaut, die unter anderem Disneys aktuellen Streifen Dinosaurier schuf. Daneben richtet SGI nun sein Augenmerk verstärkt auf die Übertragung von Videos über das Internet. Nach Angaben des Unternehmens benutzen bereits AOL, Time Warner und CNN dafür Server von SGI.
Heute gab SGI ebenfalls bekannt, dass die amerikanische Bundesluftfahrtbehörde FAA 104 Server vom Typ Origin 200 geordert hat. Die Rechner sollen Doppler-Radar-Wetterinformationen an 45 US-Flughäfen auswerten. (nij)