Bericht: Apple gegen Gewehr in nächstem Unicode-Emoji-Standard

Eine Pistole gibt es als Bildzeichen schon länger. Doch der Versuch, ein großkalibriges Schießeisen in Unicode 9.0 aufzunehmen, soll am Widerstand des iPhone-Herstellers gescheitert sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Bericht: Apple gegen Gewehr in nächstem Unicode-Emoji-Standard

Die verschiedenen Vorschläge für ein "Rifle"-Emoji.

(Bild: AppleInsider)

Lesezeit: 2 Min.

Im kommenden Unicode-9.0-Standard, der am Dienstag in Kraft treten soll, wird die Anzahl verfügbarer Emojis in Betriebssystemen wie iOS, Android, Windows oder OS X einmal mehr erweitert. Was allerdings nicht dabei sein wird, ist das Bildzeichen eines Gewehrs. Wie das Nachrichtenportal Buzzfeed News meldet, steckt vor allem Apple hinter der Entscheidung.

Der iPhone-Produzent ist eines der größten Mitglieder des Standardisierungsgremiums – mit entsprechenden Stimmrechten, aber auch großem Einfluss, wie es in dem Bericht heißt. Auf Apples Plattformen werden unter anderem 200.000 iMessages pro Sekunde verschickt, von denen ein größerer Teil Emojis enthalten dürfte. Die Entscheidung, das Gewehr, das je nach Implementation des Anbieters einer Jagdwaffe oder eine Shotgun ähnelt, nicht aufzunehmen, wurde von der Unicode-Gemeinschaft einstimmig getroffen. Apple habe im Mai aber die Diskussion um das neue Emoji gestartet, so Buzzfeed News.

Es sei zuvor bereits in Unicode 9.0 aufgenommen gewesen, dann aber gestrichen worden. Apple habe dem Konsortium mitgeteilt, man werde das Gewehr-Bildzeichen auf seinen Plattformen nicht unterstützen und darum gebeten, es nicht zu einem Emoji zu machen. Ein Unicode-Mitglied sagte dem Bericht zufolge, auch Microsoft habe zu dem Thema gesprochen.

Gänzlich waffenfrei ist der Emoji-Standard allerdings auch durch das Weglassen des Gewehrs nicht. So kann man seit längerem eine Pistole als Bildzeichen wählen, die in vielen Implementationen allerdings Cartoon-artig wirkt. Die Diskussion im Unicode-Konsortium fand vor dem Massaker von Orlando statt, bei dem 49 Menschen in einem LGBT-Nachtclub mit einem Sturmgewehr niedergemetzelt wurden. (bsc)