.NEXT 2016: Nutanix, VMware und der Weg zur Enterprise Cloud

Im Rahmen seiner Kundenmesse .NEXT hat Nutanix Einblick in seine Pläne für die kommenden Jahre gegeben. Außerdem stellten die Entwickler ihr Acropolis Operating System 4.7 vor.

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Nutanix, die Schwiegermutter VMware und der lange Weg zur Enterprise Cloud

(Bild: Nutanix)

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Nutanix hat auf seiner zweiten Kundenmesse .NEXT am 21. und 22. Juni in Las Vegas neben einigen Produkt-Updates seine Strategie für die nächsten Jahre vorgestellt. Der Plan, wie ihn Gründer und CEO Dheeraj Pandey dargestellt hat, ist es, die Flexibilität, Einfachheit und das elastische Geschäftsmodell von Public Cloud Services wie Amazons AWS auf klassische Unternehmensumgebungen zu übertragen, die bislang Hersteller wie VMware oder Microsoft dominieren. Hierfür sieht sich Nutanix mit seiner Enterprise-Cloud-Plattform gut gerüstet, die Ende des Jahres mit einem neuen Release – Codename Asterix – verfügbar sein soll.

Bis dahin können bestehende Kunden auf das AOS (Acropolis Operating System) 4.7 aktualisieren, das noch im Juni zum Herunterladen bereit stehen soll. Es unterstützt die Hypervisoren VMware vSphere, Microsoft Hyper-V und seit letztem Jahr auch den hauseigenen AHV – kurz für Acropolis Hypervisor, der von KVM abgeleitet ist. Inzwischen sollen 15 Prozent der Kunden letzteren einsetzen, der Großteil setzt nach wie vor auf vSphere.

Die wesentlichen Neuerungen in Version 4.7 sind die Unterstützung für Docker-Container und die Option, auch für physische Server, auf denen zum Beispiel Oracle-Datenbanken den Speicher durch die Nutanix Plattform bereitstellen (genannt ABS – Acropolis Block Services). Technisch möglich macht dies ein durch die Acropolis-Plattform bereitgestelltes, verteiltes iSCSI Target.

Die Beziehung zu VMware ist jedoch seit einiger Zeit belastet. In seinem Eröffnungsvortrag bekannte Howard Ting, bei Nutanix für das Marketing zuständig: "Nutanix liebt VMware – ungefähr so wie die eigene Schwiegermutter". Das Unternehmen konkurriert direkt mit VMwares Software-Defined-Storage-Produkt "Virtual SAN" und sieht den Hypervisor als Komponente, die heute so grundlegend sei, dass man für sie kein Geld mehr verlangen könne. Insgesamt keine wirklich guten Voraussetzungen für eine freundschaftliche Beziehung zu VMware. Zudem koaliert Nutanix intensiv mit Citrix zum Bereitstellen von VDI-Umgebungen – Citrix ehemaliger CEO Mark Templeton war ebenfalls auf der Konferenz mit einem Vortrag vertreten, wohingegen VMware abwesend war.

Bislang waren die meisten Nutanix-Servermodelle Hybridlösungen mit Flash-Speichern zur Beschleunigung und Festplatten zur eigentlichen Datenablage. Mit einem Hardware-Refresh auf Basis von Intels Broadwell-Plattform stehen nun die technischen Voraussetzungen für einen sinnvollen Einsatz von All-Flash in den Appliances zur Verfügung. Auch die Hardware-Partner Dell und Lenovo sind dabei, ihre OEM-Angebote auf Broadwell zu aktualisieren.

Die Veranstaltung war mit 2000 Teilnehmern vor Ort komplett ausgebucht. Nutanix will im November eine europäische Variante der Konferenz in Wien anbieten, auf der das Unternehmen Asterix offiziell vorstellen will. (fo)