Aktivitäts-Tracker: Polar nervt Kunden mit Informationspolitik zu Server-Problemen

In den vergangenen Tagen ließen sich Daten von Trackern und Sportuhrenaus dem Hause Polar nicht vollständig oder nur fehlerhaft mit dem hauseigenen "Flow"-Webservice synchronisieren. Nutzer sind sauer, weil der Hersteller kaum Informationen rausrückte.

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Polar nervt Kunden mit Informationspolitik zu Server-Problemen

(Bild: Screenshot Polar Flow)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Bei modernen Aktivitätstrackern und Sportuhren ist üblich, dass sie die gesammelten Daten per Bluetooth Smart an eine passende Partner-App auf einem Mobilgerät weitergeben können. Von dort werden sie dann mit dem Webdienst der Geräteanbieters synchronisiert. So kann sich der Nutzer eine Analyse seiner Daten auf dem Smartphone oder Tablet beziehungsweise im Web anschauen. Beim Hersteller Polar ist der Endpunkt dieser Datenübertragung der hauseigene Webdienst "Flow".

Nun war die Synchronisation der Daten zwischen dem Mobilgerät und dem Webdienst seit der vergangenen Woche gestört – mit der Folge, dass in dieser Zeit die Aktivitätsdaten vieler Kunden nicht übertragen wurden und unter Umständen sogar verloren gehen konnten. Auf diese Probleme wies der Hersteller aber offensichtlich weder auf seiner Website noch in der Flow-App hin, sondern informierte Nutzer darüber am 24. Juni lediglich auf seiner Facebook-Seite. Danach herrschte erst einmal wieder Funkstille.

Erst am gestrigen Montagnachmittag äußerte sich Polar dann erneut (nur) über seine Facebook-Seite zu den Störungen. Das Unternehmen teilte mit, man habe die Ursache inzwischen identifiziert – und erklärte zudem, man möge "auf keinen Fall" bei den Geräten einen Werksreset durchführen, da ein solcher die darauf gespeicherten Aktivitätsdaten lösche. Auch nach Beseitigung des Fehler würden sich die Daten folglich nicht mehr synchronisieren lassen.

In der Zwischenzeit hatten einige Kunden erwartungsgemäß ihre Tracker oder Sportuhren bereits auf Werkseinstellung zurückgesetzt – nach Auskunft eines betroffenen Anwender auf ausdrückliche Anweisung des Polar-Supports. Andere Anwender berichten davon, dass Daten auf ihren Geräten bei Synchronisationsversuchen in den vergangenen Tagen verändert worden seien.

Mittlerweile scheint Polar die Störung beseitigt zu haben; eine am heutigen Vormittag von heise online durchgeführter Synchronisationsversuch klappte. Wenn man die Facebook-Kommentare betrachtet, dürfte bei manchen Kunden aber aufgrund der unbefriedigenden Informationspolitik des Unternehmens ein bitterer Nachgeschmack geblieben sein.

Update 28.6., 15:45 Uhr

Polar hat nach eigenen Angaben erst mit der Beseitigung des Fehlers begonnen. Dafür wurde der Betrieb des Flow-Webdienstes unterbrochen. Der Hersteller geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Unterbrechung bis etwa 23:30 Uhr dauern wird. Polar informiert Kunden auf Englisch auch über Twitter. Versuche, die Aktivitätsdaten über die App zu synchronisieren, quitiert diese derzeit mit einem Hinweis auf die Wartung. (nij)