Musikdienste im App Store: Apple wirft Spotify "Gerüchte und Halbwahrheiten" vor

Im Streit um Apples Umsatzbeteiligung für iOS-Apps hat der Hausjurist des iPhone-Produzenten nun Stellung genommen. Die Vorwürfe Spotifys seien nicht gerechtfertigt.

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Musik-Dienst Spotify

(Bild: dpa, Jörg Carstensen/dpa)

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Apples Vizepräsident und Hausjurist Bruce Sewell hat zu Vorwürfen Spotifys Stellung genommen, Apple missbrauche seine Marktposition zugunsten seines hauseigenen Musikdienstes. Apple verletze keine Wettbewerbsregeln, betonte Sewell.

"Unsere Richtlinien gelten gleichermaßen für alle App-Entwickler, egal ob sie Spiele-Entwickler, E-Book-Verkäufer, Videostreaming-Dienste oder Anbieter digitaler Musik sind; und sie gelten unabhängig davon, ob sie mit Apple konkurrieren oder nicht." Auch habe Apple seine Regeln nicht geändert, als man zum direkten Konkurrenten von Spotify wurde, erklärte Sewell in einem Brief an den Spotify-Hausjuristen Horacio Gutierrez, der unter anderem bei Buzzfeed im Wortlaut veröffentlicht wurde.

Sewell verwies darauf, dass Apple seine Download-Plattform auch finanzieren müsse und dass der schwedische Dienst mit 160 Millionen Downloads seiner App "hunderte Millionen Dollar Umsatz" gemacht habe. "Wir verstehen es so, dass Sie eine Sonderbehandlung und Schutz vor Wettbewerb wollen, aber wir werden uns einfach nicht darauf einlassen, weil wir fest zu dem Grundsatz stehen, alle Entwickler fair und gerecht zu behandeln."

Spotify ist nach wie vor der Marktführer im Geschäft mit Streaming-Musik, bei der die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Spotify hat rund 100 Millionen Nutzer, von denen gut 30 Millionen zahlende Abo-Kunden sind.

Apple Music, das im Gegensatz zu Spotify keine Gratis-Version mit Werbung hat, kommt ein Jahr nach dem Start auf 15 Millionen Abo-Kunden.

Der Musikdienst, der ursprünglich aus Schweden stammt, hatte Apple unfairen Wettbewerb vorgeworfen, weil der Konzern eine neue Version von Spotifys iPhone-App zunächst nicht genehmigte. Apple konterte, Spotify verlange eine Sonderbehandlung und verbreite dafür "Gerüchte und Halbwahrheiten".

Der Grund des Streits liegt in Apples strikten Vorgaben rund um In-App-Käufe: Apps, die digitale Inhalte oder Dienste in ihren Apps verkaufen wollen, müssen dafür die Bezahlschnittstelle des iPhone-Herstellers verwenden – an der Apple 30 Prozent (ab dem zweiten Jahr inzwischen dann 15 Prozent) mitverdient. (mit Material von dpa) / (bsc)