Fujifilm X-T2: Wetterfeste Systemkamera mit schnellem Autofokus

OLED-Sucher, SLR-Design, schnellerer Autofokus: Fujifilm kündigt sein neues Spitzenmodell X-T2 an. Wir zeigen nicht nur die technischen Daten, sondern auch erste Bilder.

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Fujifilm X-T2

(Bild: Fujifilm)

Lesezeit: 5 Min.
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Nach gut zwei Jahren schickt Fujifilm eine Nachfolgerin seiner spiegellose Systemkamera X-T1 auf den Markt. Die X-T2 arbeitet wie die bereits Anfang des Jahres vorgestellte Spiegellose X-Pro2 mit dem X-Trans-CMOS-III mit einer Auflösung von 24 Megapixeln. Unterstützt wird er vom X-Processor-Pro, der laut Fujifilm eine viermal höhere Rechenleistung bietet als der EXR-II-Prozessor, der noch in der Vorgängerin X-T1 werkelte.

Fujifilm verspricht damit einen verbesserten Autofokus durch höhere Abtastraten im Live-View-Modus. Wie schon in der Vorgängerin setzt Fujifilm hier ein Hybrid-Autofokus-System ein. Auf 40 Prozent der Bildfläche des Sensors sind laut Hersteller Phasendetektionsfelder (bis zu 169) verfügbar, auf etwa 65 Prozent der Bildfläche ist ein Kontrastautofokus aktiv.

Fujifilm X-T2 in Bildern (10 Bilder)

Die spiegellose Systemkamera X-T2 ist der jüngste Zugang in Fujifilms X-Familie. Von der Systemschwester X-Pro2 unterscheidet sie sich hauptsächlich im SLR-Design. Außerdem arbeitet die Spiegellose nicht mit optischem Sucher.
(Bild: Fujifilm)

Fotografen bemerken den aufgebohrten Autofokus im Menü der X-T2 – den Tracking-Autofokus AF-C können sie nun in drei Parametern feiner abstimmen: Verfolgungs-Empfindlichkeit, Beschleunigungserfassung und Zonen-Priorität (Mitte/ Auto/ Nah). Fünf Sets gibt die Kamera vor, ein sechstes Set können Fotografen selbst programmieren. Ein wenig erinnert das an das ebenfalls fein abstimmbare Canon-System, das unter anderem im APS-C-Spitzenmodell 7D Mark II arbeitet.

Die X-Pro2 mit gleichem Sensor und gleichem Prozessor muss noch auf das Tracking-Tuning verzichten. Fujifilm schließt allerdings nicht aus, dass es für die Spiegellose im Messsucher-Design ein Update geben könnte.

[Update, 07.07., 9:25 Uhr] Für Oktober kündigt Fujifilm ein Update für die X-Pro2 an. Die Firmware-Version 2.0 soll den Autofokus-Algorithmus der X-T2 integrieren, inklusive der Settings für den Tracking-Autofokus. Auch insgesamt will Fujifilm den Autofokus schneller und präziser machen. Außerdem soll das Update für Kompatibilität zum neuen Blitzgerät EF-X500 sorgen. Auch die Parallaxen-Korrektur will der Hersteller verbessern – und damit den optischen Sucher.

Stolz ist man bei Fujifilm auch auf die Video-Fähigkeiten der X-T2, denn die Spiegellose gibt Videos in 4K-Videoauflösung von 3840 × 2160 Pixeln aus. Aufgenommen werden diese allerdings laut Hersteller mit einer höheren Auflösung 5120 × 2880 Pixeln. Mit der als "Over Sampling" bezeichneten Technik will Fujfilm Moires und Kompressionsartefakte minimieren.

Die Kamera kann Videos mit besonders hoher Farbdarstellungsqualität als unkomprimiertes 4:2:2-8-Bit-Signal (F-Log non-compressed 4:2:2 8 Bit) nur über HDMI an externe Geräte ausgeben. Speichern Fotografen ihre 4K-Videos auf SD-Karte, können sie das Mehr an Farbinformationen allerdings nicht retten. Dafür können sie ihre Videos mit den internen Filmsimualtionsmodi der X-T2 wie "Classic Chrome" oder "Acros" produzieren.

4K-Videos kann die Kamera mit einer Länge von maximal zehn Minuten aufnahmen. Bei Full-HD-Videos erlaubt sie eine Aufnahmezeit von 15 Minuten.

Der neue Batterie-Griff zur Fujifilm X-T2 soll nicht nur die Handlichkeit mit größeren Zoomobjektiven erhöhen, sondern auch die Leistung der Spiegellosen steigern.

(Bild: Fujifilm)

Wollen Videografen die Aufnahmezeit der X-T2 erhöhen, müssen sie mit dem sogenannten "Power Booster"-Griff VPB-XT2 arbeiten. Mit ihm sollen 4K-Videos mit einer Länge von bis zu 30 Minuten aufgezeichnet werden können. Auch die Serienaufnahme mit kontinuierlichem Autofokus soll sich von acht Bildern pro Sekunden auf elf Bilder pro Sekunde erhöhen. Fujifilm begründet dies mit der höheren Akku-Leistung durch zwei zusätzliche Batterien.

Der "Power Boosters" soll zusammen mit der X-T2 ab September erhältlich sein und dann knapp 330 Euro kosten.

Das Gehäuse der X-T2 bewegt sich auf dem Niveau der Vorgängerin. Laut Fujifilm ist es gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Zudem soll es kälteresistent bis zu einer Temperatur von minus zehn Grad sein.

Bilder komponieren Fotografen über den OLED-Sucher mit einer Auflösung von 2,36 Millionen Pixel (1024 × 768 Bildpunkte). Das Display der X-T2 ist nicht nur nach oben und nach unten neigbar, es kann auch seitlich geschwenkt werden, was besonders für Hochkantaufnahmen praktisch ist.

Ab September soll die Fujifilm X-T2 für 1700 Euro in den Läden stehen. Fujifilm beteuert, dass es keine Lieferschwierigkeiten wegen des Erdbebens in Kumamoto geben wird. Wir konnten bereits erste Bilder mit einem Vorserienmodell der X-T2 während einer Fujifilm-Veranstaltung in Prag aufnehmen. Ein paar Samples zeigt unsere Bilderstrecke.

Fujifilm X-T2: Beispielbilder (16 Bilder)

Fujifilm X-T2 mit Fujinon XF56mm f/1.2 R APD bei f/1.8, 1/125 s, ISO 200

Gemeinsam mit der X-T2 veröffentlichte Fujifilm auch eine neue Roadmap. Drei neue Objektive finden sich darin. Das XF23mmF2 R WR ergänzt das Angebot als kompakte Weitwinkelfestbrennweite, das XF50mm F2 R WR als kompakte Telefestbrennweite. Das Makro-Objektiv XF80mmF2.8 R LM OIS WR Macro ersetzt das XF120mmF2.8 R Macro, das noch im Februar in der Roadmap auftauchte.

Drei neue Festbrennweiten tauchen in der aktuellen Roadmap für das X-System von Fujifilm auf.

(Bild: Fujifilm)

(ssi)