Pokémon Go: Ohne Google-Account in den Safe Harbor

Mit dem Update auf Version 1.02 kann man die kleinen Monster aufeinanderhetzen, ohne seine Daten mit einem Google-Konto zu verknüpfen. Doch auch die alternative Anmeldung bietet keinen wirkungsvollen Datenschutz.

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Pokémon Go: Ohne Google in den Safe Harbor
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Nach dem Start von Pokémon Go in Europa hat Niantic nunmehr das Update auf Version 1.02 veröffentlicht. Damit können sich Spieler nun auch im Pokémon Trainer Club an dem Spiel anmelden. Ein Google-Account ist nicht mehr nötig. Wer von seinem Google-Account zum Pokémon Club wechselt, verliert jedoch seinen bisherigen Spielefortschritt.

Allerdings enthalten auch die Geschäftsbedingungen des von der Pokémon Company betriebenen Pokémon Clubs einige Fußangeln in puncto Datenschutz. Die Datenschutzverpflichtung beruft sich dabei auf das veraltete Safe-Harbor-Programm, das der Europäische Gerichtshof bereits im vergangenen Jahr mangels wirksamen Schutz für ungültig erklärte. Im Unterschied zur App Pokémon Go, die Spieler eine Datenschutzverpflichtung aus dem Jahre 2010 abnicken lässt, ist hingegen auf der Pokémon-Webseite eine Fassung von 2016 veröffentlicht, die sich aber ebenfalls auf Safe Harbor beruft.

Veraltet und unwirksam: Datenschutzrichtlinien mit Safe Harbor.

Die Pokémon Company speichert von Pokémon-Spieler personenbezogene Daten wie den Namen, Mail-Adresse, Telefonnummer und nimmt sich in seinen Geschäftsbedingungen heraus, diese auch mit demographischen Informationen wie Alter, Geschlecht, Geburtsdatum, Hobbys und Präferenzen in Bezug auf Spielzeuge und Spiele zu verknüpfen und an Dritte weiterzugeben.

Nutzer haben somit keinerlei Möglichkeit nachzuverfolgen, wo und von wem ihre Daten gespeichert werden. Ein Löschung kann man zwar bei der Pokémon Company beantragen, ein Zurückholen bereits weitergegebener Daten dürfte hingegen schwierig bis unmöglich sein.

Zu den Daten kommen Bewegungsprofile der Spieler. Pockémon Go hält Anwender dazu an, die App permanent laufen zu lassen, um unterwegs Pokémon-Eier auszubrüten. Die Daten nutzt Spiele-Hersteller Niantic beispiesweise, um im Spiel Werbung an Läden und Event-Veranstalter zu verkaufen. Bezahlt werden soll die Werbung je nach Anzahl von Pokémon-Spielern, die den beworbenen Ort zur Zeit der Aktion besucht haben.

Pokemon Go, erste Eindrücke (10 Bilder)

Der Spieler bewegt sich in einer Parallelwelt, die auf einer verfremdeten Karte beruht.

(hag)