Apple möchte erstmals Aktivitätsdaten auswerten

Der iPhone-Hersteller will mit iOS 10 zusätzliche Nutzerdaten erfassen, um eigene Dienste zu verbessern – darunter auch die Fitnessdaten aus der Health-App. Der Nutzer muss der Datensammlung erst zustimmen.

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Apple Watch Fitness

Bislang sammelte Apple die Fitnessdaten durch eigene Mitarbeiter.

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Apple zeigt Interesse an den Fitnessdaten der iPhone-Nutzer: iOS 10 übermittelt die Aktivitätsdaten – nach Zustimmung – an den Konzern. Dafür erfragt die Health-App beim ersten Öffnen die Einwilligung, wie Entwickler mit Zugriff auf die jüngste, dritte Beta von iOS 10 berichten. Die Daten sollen ausschließlich zur Verbesserung der Gesundheits- und Fitnessfunktionen dienen, betont der Konzern, Rückschlüsse auf einzelne Personen seien nicht möglich.

Zu den von Apple erfassten Informationen zählen viele von der Apple Watch erhobenen Werte, unter anderem die Stehstunden, Trainingsminuten, zurückgelegte Höhenmeter respektive Stockwerke und die Komplettierung der selbstgesteckten Ziele. Zudem will der Konzern den "ungefähren Standort" erfassen und wissen, "ob andere Fitness-Apps installiert sind". Die Datenerfassung lässt sich in den Einstellungen im Bereich Datenschutz unter "Diagnose & Nutzung" jederzeit nach Wahl ab- oder anschalten. Bevor der Nutzer seine Zustimmung erteilt, bleibt die Funktion deaktiviert.

Bislang hat der Konzern die Trainingsdaten ausschließlich von eigenen Mitarbeitern gesammelt, die sich dafür in eigenen Fitness-Laboratorien Leibesübungen unterziehen. Apple besitze einen der "weltweit größten Datensätze zu Fitness", erklärte Apple-Watch-Chef Jeff Williams im vergangenen Frühjahr.

Apple sammelt seit längerem Nutzerdaten unter anderem zur Verbesserung des hauseigenen Karten- und Verkehrsdienstes sowie Informationen zu App- und Systemabstürzen sowie Gerätenutzung – wenn dem zugestimmt wird. Mit iOS 10 will das Unternehmen erstmals auch getippte Eingaben erfassen, um die Wort- und Emoji-Vorschläge zu verbessern. Durch “Differential Privacy” seien Rückschlüsse auf einen einzelnen Nutzer unmöglich, verspricht Apple. Auch diese Datensammlung setzt ein Opt-in voraus. (lbe)