Russisch-europäische Marsmission: ExoMars vor entscheidendem Manöver

Die europäisch-russische Raumsonde ExoMars soll am Donnerstag für eine halbe Stunde ihr Triebwerk zünden, um den Kurs Richtung Mars zu ändern. Die Steuerungsbefehle wurden vorher zur Sonde geschickt, dann bleibt den Forschern nur, abzuwarten.

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Russisch-europäische Marsmission: ExoMars vor entscheidendem Manöver

Künstlerische Darstellung der Sonde auf ihrem Weg zum Mars.

(Bild: ESA/ATG medialab )

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Die russisch-europäische Raumsonde ExoMars steht kurz vor einem kritischen Manöver, das sie am morgigen Donnerstag auf ihren endgültigen Kurs zum Mars bringen soll. Wie die europäische Weltraumagentur ESA in einem Blogeintrag erläutert, soll der Antrieb der Sonde am Donnerstag um 11.30 Uhr MESZ für eine halbe Stunde aktiviert werden. Die Sonde hat dann rund 335 Millionen Kilometer hinter sich. Nach dem Manöver sollen der Orbiter TGO und der an ihm montierte Lander Schiaparelli auf dem richtigen Weg sein, um am 19. Oktober am Roten Planeten anzukommen.

Wenn nötig, könne am 11. August ein weiteres derartiges Manöver durchgeführt werden, erklärt die ESA. Dann werde auch das Einschwenken in den Orbit geübt. Denn dieses Manöver müsse ExoMars auch ausführen, wenn sich die Sonde aufgrund eines unerwarteten Ereignisses in einen Ruhezustand versetzen würde. Deswegen werde die Sonde spätestens bei diesem kritischen Manöver am Mars in einen besonderen Modus versetzt, in dem das Triebwerk auf jeden Fall feuert. Bis dahin ist ExoMars aber noch etwas unterwegs und steht nun vor dem kritischen DSM-1 (Deep-Space Manoeuvre 1).

ExoMars ist der erste Teil einer europäisch-russischen Mission, mit der der Mars detaillierter erforscht werden soll als je zuvor. Der Orbiter TGO (Trace Gas Orbiter) soll als Wissenschaftssatellit um den Mars kreisen und in der Atmosphäre unter anderem nach Spuren von Methan suchen. Der Lander Schiaparelli soll am Fallschirm zur Marsoberfläche hinabsegeln und wertvolle Erfahrungen sammeln für die zweite Etappe von ExoMars. Die besteht aus einem Rover, der die Oberfläche erkunden soll und sich eigentlich 2018 auf den Weg machen sollte. Das mussten die beteiligten Weltraumagenturen aber im Mai auf das nächste mögliche Startfenster im Jahr 2020 verschieben.

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So soll Schiaparelli landen: Zuerst gebremst vom Hitzeschild.
(Bild: ESA/ATG medialab )

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Die Proton-Rakete vor dem Start
(Bild: ESA–Stephane Corvaja)

(mho)