Axel Springer erzielt zwei Drittel des Umsatzes mit Digital-Geschäft

Der Konzern Axel Springer hat seinen Halbjahresbericht vorgelegt. Das Unternehmen konnte sein Digitalangebot weiter ausbauen. Die sinkenden Vertriebseinnahmen würden dadurch wohl nicht ausgeglichen, prognostiziert das Unternehmen.

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Axel Springer

(Bild: dpa, Maurizio Gambarini/Symbolbild)

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Von
  • Merlin Schumacher

Axel Springer hat im vergangenen Halbjahr seine Strategie weg vom Print ins Digitale konsequent fortgesetzt. Rund zwei Drittel des gesamten Umsatzes erzielte das Medienunternehmen laut Mitteilung im Digital-Geschäft (66,1 Prozent). Im Jahr 2015 lag der Anteil noch bei 61,7 Prozent und war damals von 55,3 Prozent im Jahr 2014 gewachsen.

Insgesamt rechnet Axel Springer damit, dass steigende Werbeerlöse die sinkenden Vertriebseinnahmen in diesem Jahr nicht mehr übertreffen werden. Diese leiden seit längerem unter dem Auflagenschwund bei vielen Zeitungen und Zeitschriften. Dazu kommt der Kursrutsch des Pfunds. Die britische Währung hatte nach der Abstimmung der Briten für einen EU-Austritt deutlich nachgegeben. Springer macht 12 Prozent seines Umsatzes und 9 bis 10 Prozent des operativen Ergebnisses in Großbritannien. Im Wesentlichen macht Springer dort sein Geld mit Jobbörsen.

Die Blätter Bild und B.Z. verloren im ersten Halbjahr 11,2 Prozent ihrer Auflage (1,97 Millionen Exemplare), die Bild am Sonntag 6,2 Prozent. Dem gegenüber stehen knapp 320.000 Abonnenten eines Digital-Abos von bild.de. Bei der gedruckten Welt und dem Portal welt.de verhält es sich ähnlich. Zum Digitalangebot gehören sonst noch Websites wie finanzen.net, idealo.de, immonet.de, meinestadt.de und casamundo.de.

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz bei Springer um 0,7 Prozent auf knapp 802 Millionen Euro. Unterm Strich wuchs der Gewinn für die Springer-Aktionäre um knapp 16 Prozent auf 56,5 Millionen Euro. Zahlreiche Zu- und Verkäufe erschweren dabei den Vergleich mit dem Vorjahresquartal.

An den Reiseplattformen im Internet, die der insolvente Portalbetreiber Unister derzeit zum Verkauf stellt, habe Springer aber kein Interesse, sagte Finanzchef Deutz. (mit Material der dpa) / (mls)