AMD-Roadmap: Hinweise auf Zen-APU

Eine Präsentationsfolie aus einer nicht-öffentlichen AMD-Roadmap liefert einige konkrete Eckdaten zu 2017 erwarteten CPU-GPU-Prozessoren mit Zen-Prozessorkernen.

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AMD-Roadmap: Hinweise auf Zen-APU

Neue, nicht-öffentliche AMD-Roadmap

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Ein Forumsteilnehmer hat auf der Webseite SemiAccurate.com eine Folie aus einer nicht-öffentlichen AMD-Präsentation gepostet, die einige Details über den von AMD für 2017 geplanten Notebookprozessor "Raven Ridge" verrät. Demnach stecken darin bis zu vier CPU-Kerne aus der 14-nm-Fertigung mit Zen-Mikroarchitektur sowie ein Grafikprozessor mit neuer Architektur und bis zu 12 Shader-Kernen. Die Accelerated Processing Unit (APU) Raven Ridge verspricht somit wesentlich höhere 3D-Performance als die aktuellen Carrizo- und Bristol-Ridge-Typen, in denen maximal 8 Shader-Cores der GCN-Generation stecken.

Interessant ist auch der Bereich der nominellen Leistungsaufnahme, der von 4 bis 35 Watt reichen soll. Bisher hatte AMD dazu zwei unterschiedliche Mobil-CPU-Familien, nämlich welche mit Kernen der Bulldozer-Familie für höhere Rechenleistung und TDP und welche mit schwächeren Puma-Kernen für den Bereich von 10 bis 25 Watt.

Die nur im Embedded-Bereich und nicht in Tablets erfolgreichen Typen mit unter 10 Watt tauchten in den letzten AMD-Roadmaps gar nicht mehr auf und auch die abgespeckte Bristol-Ridge-Version Stoney Ridge, die Carrizo-L beerbt, braucht laut AMD mindestens 10 Watt.

Falls die veröffentlichte Präsentationsfolie tatsächlich von AMD stammt, was wahrscheinlich ist, will AMD also 2017 mit Raven Ridge einen neuen Vorstoß in das Segment der (Windows-)Tablets und Tablet-Notebook-Hybriden wagen, für den Intel den Core m und im Billigsegment Atom beziehungsweise Celeron N verkauft.

Auf den ersten Blick enttäuschend wirkt die Positionierung der mit Spannung erwarteten "Summit Ridge"-Prozessoren, die auf kommende Mainboards mit der Fassung AM4 und dem Chipsatz Promontory passen: Diese stehen klar für 2017 auf dieser Roadmap.

Im Januar zeigte die AMD-Roadmap noch einen Starttermin in diesem Jahr. AMD-CEO Lisa Su hatte aber bei der Vorstellung der letzten Quartalszahlen bekräftigt, dass man diese Zen-Chips als FX-Prozessoren noch spät im Jahr 2016 vorstellen wolle, falls auch die PC-Hersteller mitspielen. Größere Stückzahlen, die nennenswert zum Umsatz beitragen, erwartet AMD demnach aber erst 2017 – dann kommen ja auch Zen-Opterons.

Die Raven-Ridge-APU kommt dann auch für AM4-Mainboards, löst dort also Bristol Ridge ab.

Nach bisherigen, ebenfalls inoffiziellen Informationen enthalten die als SoCs gefertigten AM4-Prozessoren, also Bristol Ridge und Raven Ridge, auch einige Chipsatz-Funktionen, insbesondere SATA-6G- und USB-3.0-Ports. Bei den Notebook-Versionen erwähnt die AMD-Roadmap keinen Chipsatz, hier kommen die AMD-APUs folglich wohl ohne Chipsatz aus – genau wie die konkurrierenden U- und Y-Mobilprozessoren von Intel.

Auf Desktop-Mainboards stellt jedoch der mit der APU verbundene Ein-Chip-Chipsatz Promontory weitere Schnittstellen bereit. Dabei wird laut anderen Spekulationen unter anderem auch USB 3.1 Gen 2 erwartet, also SuperSpeed+ mit 10 GBit/s. (ciw)