Über 100 TByte: Toshiba plant wirklich große SSDs

Bereits auf dem Flash Memory Summit 2015 hatte Toshiba von SSDs mit einer Speicherkapazität von 100 TByte gesprochen. In diesem Jahr wird es etwas konkreter.

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Toshiba plant wirklich große SSDs
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QLC-Speicher und TSV-Verbindungen – das sind nach Angaben von Toshiba-Manager Jeff Ohshima die Zutaten für SSDs mit mehr als 100 TByte. Den QLC-Speicher hatte Toshiba ebenfalls bereits 2015 angekündigt: Quadruple Level Cells sollen vier Bit speichern, also 16 Ladungszustände unterscheiden können. Diese Zellen sind jedoch noch empfindlicher als TLC-Speicher, sie lassen sich voraussichtlich nur rund 150 Mal beschreiben.

Daher plant Toshiba damit den Bau spezieller Archiv-SSDs – bei entsprechend niedrigen Preisen könnten diese klassische Festplatten als Bausteine für Cold Storage ersetzen. So hatte auch der Facebook-Technikchef Vijay Rao in seiner Keynote auf dem Flash Memory Summit den möglichen Einsatz solcher SSDs angesprochen, immerhin werden die meisten Daten bei Facebook nie wieder verändert.

Ein weiterer Baustein für größere SSDs ist nach Toshiba-Angaben TSV, Through Silicon Vertical Interconnect Access (TSV). Statt die einzelnen Chips mittels Wire Bonding zu verbinden, kommen hier Durchkontaktierungen zum Einsatz. Das hilft beim Energiesparen, soll aber auch die Geschwindigkeit erhöhen und den Platzbedarf senken. Toshiba produziert bereits solche Chips mit 32 Flash-Dies.

Im vergangenen Jahr hatte Toshiba noch eine Folie gezeigt, nach der bereits 2018 SSDs mit 128 TByte möglich seien. Diese Folie fehlte diesmal, einen Zeitplan nannte Ohshima nicht. Betrachtet man die Konkurrenz, dann sind auch heute schon große SSDs möglich, wenn auch in größeren Gehäusen als üblich: Seagates 60-TByte-SSD braucht ein Gehäuse im Desktop-Festplatten-Format 3,5 Zoll. Toshiba selbst hat solch große SSDs noch nicht im Programm. (ll)