Overwatch: Performance, Tuning und Hardware-Voraussetzungen

Blizzards E-Sport-Hit Overwatch läuft auch schon auf schwächeren PC-Systemen ordentlich. Mit ein paar Handgriffen lässt sich die Bildrate noch weiter erhöhen, ohne dass sich die Grafikqualität sichtbar verschlechtert.

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Overwatch: Performance, Tuning und Hardware-Voraussetzungen
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Inhaltsverzeichnis

Overwatch ist einer der angesagtesten Online-Shooter und hat schon wenige Monate nach seinem Start weit mehr als 15 Millionen Spieler in aller Welt. In Overwatch konkurrieren zwei Teams aus jeweils sechs Mitspielern um Checkpoints oder eskortieren eine Fracht über einen vorgegebenen Weg bis zum Ziel. Dabei gilt: Teamplay ist das A und O – besteht eine Gruppe nur aus Einzelgängern, hat man kaum eine Chance auf den Sieg.

Die 3D-Engine des Spiels wurde speziell für Overwatch entwickelt und habe nichts mit dem gescheiterten Blizzard-Projekt Titan gemeinsam, aus dessen Asche Overwatch entstand. Dies erklärte Game Director Aaron Keller gegenüber c't. Auch die Physik-Engine ist eine Eigenentwicklung und kommt bereits bei den Spielen Diablo III, Heroes of the Storm und Starcraft II zum Einsatz. Weiterführende Details zu den Engines behält Blizzard für sich, aber eines stand bei der Entwicklung der 3D-Engine im Fokus: Overwatch soll auch auf schwächeren System noch flüssig laufen und dabei annehmbar aussehen.

Das Spiel bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Bildqualität an die Leistungsfähigkeit der Hardware anzupassen. Nach dem Spielstart erkennt Overwatch die Grafikkarte und stellt automatisch eine passende Qualitätsstufe ein. Die ist meist sehr konservativ gewählt, dafür läuft das Spiel dann mit einer sehr hohen Bildrate. Manchmal aber versagt die Automatik und man muss selbst Hand anlegen. Für eine GTX 750 Ti setzte Overwatch beispielsweise die Uralt-Auflösung 1024×768 mit niedriger Detailstufe – völlig unnötig.

Overwatch stellt fünf Grafik-Voreinstellungen zur Wahl: niedrig, mittel, hoch, ultra und episch. Diese Presets haben Auswirkungen auf sämtliche Grafikoptionen, von denen Overwatch ein Dutzend bietet. Diese lassen sich einzeln justieren, um die bestmögliche Bildqualität für das jeweilige PC-System herauszukitzeln. Einstellen lässt sich etwa die Texturdetailstufe und die Texturfilterqualität (anisotroper Filter), die Qualität von Schatten und Nebel, die Beleuchtung samt dynamischer Reflexionen und Lichtbrechung, die geometrische Detailstufe von Objekten und Spielfiguren sowie die Kantenglättung.

Overwatch (11 Bilder)

Von nepalesischen Tempeln über japanische Gärten bis zu den Straßen von Los Angeles reichen die gut gebauten Level.

Wichtig: Die Render-Skalierung sollten Sie immer bei 100 Prozent belassen. Mit niedrigeren Werten wird das Spiel in einer geringeren Auflösung gerendert als es letztendlich ausgegeben wird. Dadurch läuft das Spiel zwar schneller, allerdings sieht das Bild sehr verwaschen aus. Das ist höchstens für Nutzer von integrierter Prozessorgrafik eine Option, deren 3D-Leistung für Overwatch sonst nicht ausreicht. Selbst die integrierte Grafikeinheit des Intel Core i7-6700K unseres Testsystems schafft in unserer Testszene auf der Karte Dorado gerade einmal 19 Bilder/s (frames per second/fps) in Full HD und mittlerer Detailstufe. Setzt man die Auflösung auf 1280×720 Pixel und die Voreinstellung auf niedrig, dann schafft sie 37 fps im Mittel. Für Overwatch ist das aber noch zu wenig, denn im Spiel muss man extrem schnell reagieren und präzise feuern. Das Spiel sollte daher mit mindestens 45 fps laufen – am besten aber 60 fps.

Unsere Benchmarks führten wir an einer anspruchsvollen Szene der Karte Dorado durch.

(Bild: c't)

Schon eine 100-Euro-Grafikkarte vom Schlage der GeForce GTX 750 Ti reicht aus, um Overwatch mit hoher Detailstufe und FXAA-Kantenglättung mit über 60 fps zu spielen. Die 15 Euro teurere Radeon RX 460 ist in Full HD ähnlich schnell – offenbar liegen der Overwatch-Engine Nvidia-Grafikkarten tendenziell etwas besser. Wer eine noch höhere Bildrate für ein geschmeidiges Spielgefühl wünscht, stellt die mittlere Full-HD-Detailstufe ein und erhält mit GTX 750 Ti und RX 460 jeweils rund 80 fps.

Auf einer Radeon RX 470 (ab 200 Euro) kann man Overwatch samt SMAA-Kantenglättung voll aufdrehen und erhält in Full HD immer noch 68 fps. Selbst in 4K sind mit deutlich reduzierter Detailstufe noch 60 fps (niedrig, kein AA) oder 45 fps (mittel, FXAA) drin. Im Vergleich zu Full HD muss die Grafikkarte in 4K gleich vier Mal so viele Pixel berechnen, nämlich acht statt zwei Millionen. Eine GeForce GTX 1060 packt in Full HD und maximaler Detailstufe sogar rund 90 fps und stellt 4K bei mittlerer Detailstufe mit 63 fps dar. Eine schnellere Grafikkarte brauchen nur absolute Enthusiasten, die auf einem 4K-Display mit jedweder Grafikoption spielen möchten.

Overwatch: Grafikeinstellungen im Vergleich (11 Bilder)

Die Render-Skalierung sollte immer bei 100 Prozent stehen. Bei niedrigeren Werten sieht das Bild tatsächlich so verwaschen aus.

Im Bild: Render-Skalierung: 50 Prozent.

Gerade vielen Spielern von E-Sport-Titeln kann die Bildrate gar nicht hoch genug sein. Einige setzen sogar bewusst alle Grafikoptionen auf den niedrigsten Wert, obwohl ihr Rechner genügend 3D-Power hat – einfach nur, um sich im Spiel so präzise wie möglich zu bewegen und sicher zielen zu können. "Ottonormal"-Spieler können aber mit ein paar Handgriffen ebenfalls eine deutlich höhere Bildrate erreichen, ohne die Grafikqualität stark zu beeinträchtigen. Im Options-Menü sollte man vorab zunächst die Leistungsanzeige aktivieren. Dann blendet das Spiel in der oberen, linken Ecke die aktuelle Bildrate ein. So hat man immer im Blick, welche Auswirkung die jeweiligen Grafikeinstellungen auf die Bildrate haben.

Achten Sie darauf, die vertikale Synchronisierung "VSync" entweder ganz auszuschalten oder sie nur inklusive der Option "Dreifachpufferung" zu aktivieren. VSync begrenzt die berechnete Bildrate auf die Bildwiederholfrequenz des Monitors, um das horizontale Zerreißen des Bildes zu verhindern. Fällt die Bildrate bei fordernden 3D-Szenen unter die Bildwiederholfrequenz des Monitors, sackt sie auf wesentlich niedrigere Werte ab, deren Vielfache die Bildwiederholfrequenz ergeben, also etwa 30, 25, 15 fps bei 60 Hz. Die Dreifachpufferung verhindert dieses starke Absacken.

Overwatch läuft wesentlich schneller, wenn Sie die Kantenglättungsoption "Antialiasing-Details" von SMAA auf FXAA umstellen. FXAA sieht zwar ein klein wenig unschärfer aus, fordert die Grafik-Hardware aber wesentlich weniger. Die Schattenqualität reduzieren Sie am besten auf mittel oder gar niedrig – im schnellen Spiel fällt der Unterschied zwischen hoch und niedrig detailierten Schatten nicht auf. Auch dynamische Reflexionen sind ein Performance-Fresser, den man auf niedrig setzt oder ganz deaktiviert. Stellt man die Umgebungsverdeckung aus, wird man mit einer spürbar höheren Bildrate belohnt, muss dann aber mit einer sichtbar schlechteren Ausleuchtung der 3D-Szenen leben.

Grafikdetailsstufe Niedrig Mittel Hoch Ultra Episch
Texturdetails (je nach VRAM) niedrig mittel hoch hoch hoch
Texturfilterqualität niedrig 1x mittel 2x hoch 4x ultra 8x episch 16x
Umgebungsnebelqualität niedrig mittel hoch hoch ultra
Dynamische Reflexionen aus aus niedrig mittel hoch
Schattenqualität aus niedrig mittel hoch ultra
Modelldetails niedrig mittel mittel hoch hultra
Effektdetails niedrig niedrig mittel hoch ultra
Beleuchtungsqualität niedrig mittel hoch ultra ultra
Antialiasing-Details niedrig FXAA niedrig FXAA mittel SMAA niedrig hoch SMAA mittel hoch SMAA mittel
Lichtbrechungsdetails niedrig mittel hoch hoch hoch
Umgebungsreflexionen aus ein ein ein ein
Umgebungsverdeckung aus ein ein ein ein
Mindestvoraussetzung Empfohlen
Betriebssystem 64-Bit-Version von Windows 7 / 8 / 10 64-Bit-Version von Windows 7 / 8 / 10
Prozessor Intel Core i3 oder AMD Phenom X3 8650 Intel Core i5, AMD Phenom II X3 oder besser
Grafik Prozessorgrafik: Intel HD 4400, Grafikkarte: Radeon HD 4850 oder GeForce GTX 460 AMD Radeon HD 7950 oder GeForce GTX 660 und besser
Arbeitsspeicher 4 GByte RAM 6 GByte RAM
Festplatte 30 GByte
Internet Breitbandverbindung (DSL/Kabel)
Auflösung 1024 × 768 Full HD und höher
NVIDIA AMD Intel
GeForce 400-Serie Radeon HD 4000-Serie (nur unter Windows 7 und Windows 8) HD Graphics 4400, 4600
GeForce 500-Serie Radeon HD 5000-Serie HD Graphics 5500, 5600
GeForce 600-Serie Radeon HD 6000-Serie Graphics 6000-Serie
GeForce 700-Serie Radeon HD 7000-Serie HD Graphics 520, 530
GeForce 800M-Serie Radeon HD 8000-Serie Iris Graphics 5100, 540, 550
GeForce 900-Serie Radeon R7/R9 200-Serie Iris Graphics 6100
GeForce 1000-Serie Radeon R7/R9 300-Serie Iris Pro Graphics 5200, 580
Radeon R9 Fury/Nano-Serie, Radeon-RX-Serie Iris Pro Graphics 6200
NVIDIA AMD Intel
NV1/STG-2000 Radeon X300, X600, X700, X800, X1000-Serie i740
RIVA-Serie Radeon HD 2000-Serie i752 (i810/i815)
Vanta-Serie Radeon HD 3410 Extreme Graphics-Serie (i830G/i845G)
GeForce 256-Serie Mobility Radeon HD 3100 Extreme Graphics 2-Serie (i852G/i854G/i855G/i865G)
GeForce 2 Go-Serie Mobility Radeon HD 3200 GMA 500 (UL11L/US15L/US15W)
GeForce 2-Serie Wonder GMA 600 (Atom Z6xx)
GeForce 3-Serie Mach GMA 900
(910GL/915GL/915GV/915G/Mobile 915-Familie)
GeForce 4 Go-Serie Rage Mobility GMA 950
(945GZ/945GC/945G/Mobile 945-Familie)
GeForce 4-Serie Rage GMA 3000 (946GZ/Q963/Q965)
GeForce FX 5000-Serie Mobility Radeon 7000 GMA X3000 (G965)
GeForce 6-Serie Radeon 7000 GMA 3100 (Q33/Q35/G31/G33)
GeForce 7-Serie Radeon 8000 GMA X3100 (GL960/GLE960
/GM965/GME965)
GeForce 8-Serie Mobility Radeon 9000 GMA 3150 (Atom D410/Atom
D510/Atom N4x0/Atom N550)
GeForce 9-Serie Radeon 9000 GMA X3500 (G35)
GeForce 100-Serie Radeon 9000 Pro GMA 4500 (B43/Q43/Q45)
Mobility Quadro-Serie Radeon 9000 Pro All-in-Wonder GMA X4500 (G41/G43)
Quadro-Serie Radeon 9000 IGP GMA X4500HD (G45)
Mobility Quadro NVS-Serie Radeon 9100 GMA 4500MHD (GL40/GS40
/GM45/GS45)
Quadro NVS-Serie Radeon 9100 IGP Graphics 400-Serie
Tesla-Serie Radeon 9100 Pro IGP
GeForce GT 230 Mobility Radeon 9200
GeForce GT 220M Radeon 9200 SE
Radeon 9200
Radeon 9200 Pro All-in-Wonder
Radeon 9250 SE
Radeon 9250
Mobility FireGL/FirePro
Fire GL
Fire Pro 3D
Fire Stream
FireMV/Fire Pro

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(mfi)