Fahrdienste: Chinesische Kartellwächter untersuchen Uber-China-Aufkauf durch Didi

Das Handelsministerium in Peking prüft, ob es bei dem Aufkauf kartellrechtlich korrekt zugegangen ist. An Didi ist Apple mit einer Milliarde US-Dollar beteiligt.

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Didi Chuxing

(Bild: dpa, How Hwee Young)

Lesezeit: 2 Min.
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Der Fahrdienstvermittler Didi Chuxing, an dem Apple beteiligt ist, bekommt Ärger mit den chinesischen Kartellwächtern. Wie das Wall Street Journal meldet, will das Handelsministerium in Peking eine offizielle Untersuchung der Übernahme von Uber China durch Didi einleiten. Didi hatte zunächst angenommen, dass der Aufkauf keine Genehmigung benötigt, weil der Umsatz von Uber China unter eine Mindestgrenze fällt.

Bei dem Deal geht es um die Schaffung eines Gesamtunternehmens, das rund 36 Milliarden US-Dollar wert sein soll. Uber China dürfte dadurch auf längere Sicht vom chinesischen Markt verschwinden, der US-Taxidienst bleibt allerdings mit 20 Prozent an der gemeinsamen Firma beteiligt. Uber hatte auf dem chinesischen Markt schwer zu kämpfen und Milliarden verloren, um mit Didi mithalten zu können. Ein Investment in Höhe von einer Milliarde Dollar durch Apple in Didi soll mit den Ausschlag gegeben haben, dass sich Uber aus China zurückzieht.

Das Pekinger Handelsministerium will die Uber-China-Übernahme durch Didi nun dazu nutzen, den gesamten chinesischen Markt für Taxidienste unter die Lupe zu nehmen. Der Sektor wächst schnell, wenn auch nicht profitabel – sowohl bei den Fahrerhonoraren als auch bei den Tarifen für Fahrgäste zahlten Uber und Didi lange drauf, um Marktanteile zu erobern.

Der Markt galt lange als regulatorische Grauzone, schreibt das Wall Street Journal. Mittlerweile wurden China-weit geltende Regeln erlassen. Zu den Untersuchungsgegenständen der Behörde soll unter anderem die Buchhaltungsstrategie der Anbieter zählen, die teilweise negative Nettoumsätze schreiben, weil sie Zahlungen an Fahrer und Marketingkosten abziehen. So soll Uber China nicht einmal 60 Millionen Dollar an Umsatz ("turnover") generiert haben. Weder Uber noch Didi haben jemals Profite geschrieben. (bsc)