ING-Bank: Serverausfall durch Probealarm

Ein Rechenzentrum der rumänischen Niederlassung der ING-Bank ist am Wochenende durch den Test der Feuerlöschanlage ausgefallen. Grund war wohl der laute Knall der Gaspatronen.

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Das Schlimmste, was einer Bank heutzutage passieren kann, ist ein Serverausfall. Daher sind die Rechenzentren besonders geschützt. Ein Feuer wird etwa nicht per Wasser oder Schaum gelöscht, sondern meistens mit Stickstoff – so wird das Feuer erstickt, ohne die wertvolle Hardware zu beschädigen.

Der Test einer solchen Löschanlage aber führte in einem rumänischen Rechenzentrum der ING-Bank zu einem Ausfall diverser Festplatten. Nach Angaben der Bank waren Kartentransaktionen, Transaktionen am Geldautomaten und Internet-Banking betroffen sowie die Website www.ing.ro am Samstag zwischen 13 und 23 Uhr nicht verfügbar.

Der Stickstoff wird üblicherweise in Gaszylindern geliefert und im Brandfall möglichst schnell unter hohem Druck freigesetzt. Angeblich war der Gasdruck in diesem Fall jedoch höher als gewöhnlich, was zu einem lauten Knall führte. Mehr als 130 dB sollen es gewesen sein – dort ende der Messbereich des Systems. Durch die Druckwelle fingen die Festplattengehäuse an zu vibrieren, was wiederum Auswirkungen auf die Festplattenköpfe hatte. Diese fanden nun ihre Spuren nicht wieder, bei einigen Dutzend führte dies zu einem Totalausfall.

Rechenzentren sind im Allgemeinen gegen den Ausfall einzelner oder auch mehrerer Festplatten geschützt. Aufgrund der ungewöhnlichen Art des Ausfalls konnte das Ersatzsystem den Betrieb nicht sofort übernehmen, die Bank erstellte zunächst eine zusätzliche Kopie der gesamten Datenbank.

Das sich Lärm in einem Rechenzentrum auf die Leistungsfähigkeit von Festplatten auswirkt, hatte ein Sun-Ingenieur bereits 2008 in einem Youtube-Video festgehalten: Er schrie einzelne Festplatten an und zeigte gleichzeitig, wie die Übertragungsraten sanken. (ll)