Verfahren um Internet-Apotheke eröffnet

Der Prozess des Deutschen Apotheker-Verbandes gegen die Internet-Apotheke DocMorris hat am heutigen Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt begonnen.

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  • Wolfgang Stieler

Der Prozess des Deutschen Apotheker-Verbandes gegen die Internet-Apotheke DocMorris hat am heutigen Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt/Main begonnen. Laut dpa klagt der Deutsche Apotheker-Verband in dem Verfahren auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung gegen die niederländische Internet-Apotheke DocMorris. Die Entscheidung des Gerichts wird am 9. November verkündet.

Der Klage zufolge soll das Gericht diese Vertriebsform als unzulässigen, gewerbsmäßig betriebenen, grenzüberschreitenden Versandhandel mit Arzneimitteln untersagen. Die Anwälte des Verbands begründeten die Klage vor allem mit einer zu befürchtenden "Gefährdung der Volksgesundheit" durch den weitgehend anonymisierten Bezug von Medikamenten über das Internet.

Mehr als der Zustand der Volksgesundheit dürfte dem Apotheker-Verband allerdings die Preisgestaltung der Internet-Konkurrenz Sorge bereiten. Über die Internet-Apotheke sollen die Kunden ihre Medikamente deutlich günstiger erhalten als in ihrem Heimatland. Mehr als 2.300 Bestellungen aus ganz Europa hat der niederländische Apotheker Jacques Waterval im ersten Monat mit seiner europäischen Internet-Apotheke nach eigenen Angaben verbucht. Laut Waterval handelt er nur mit Original-Arzneimitteln, die in Europa zugelassen sind. Preisvorteile von bis zu 40 Prozent kann Waterval angeblich durch den Einkauf beim günstigsten Großanbieter weitergeben.

Die Prozessvertreter der Internet-Apotheke erklärten in der Verhandlung vor der 3. Zivilkammer, dass die neue Vertriebsform im Einklang mit allen deutschen und gesamteuropäischen Rechtsvorschriften stehe.

Die deutschen Apotheker wollen stärker im Internet dagegen halten. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände plant nach einem Bericht der Ärztezeitung unter anderem konkrete Angaben auf die geographisch nächste der knapp 22.000 Apotheken im Internet. Der Internet-Nutzer soll dann auch dringend benötigte Medikamente vom Schreibtisch aus bestellen können. Der geplante Dienst soll schon von Januar 2001 an abrufbar sein. (wst)