Höhere Gebühren für Auktionen auf Amazon.com

Verkäufer, die auf den Auktionen des Internet-Buchhändlers Amazon aktiv sind, müssen sich auf neue Bedingungen und Gebühren einstellen.

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Von
  • Maria Benning

Verkäufer, die auf den Auktionen des Internetbuchhändlers Amazon aktiv sind, müssen sich auf neue Bedingungen und Gebühren einstellen. Der in der Stadt Seattle im US-Bundesstaat Washington ansässige Web-Händler Amazon forderte seine Kunden auf, bei ihren Geschäften den fimeneigenen "Payment-Service" zu nutzen. Bisher war dieses Zahlungssystem optional, nun soll es offensichtlich möglichst obligatorisch werden.

Amazons Bezahlsystem ähnelt "PayPal" bei eBay.com. Auch Yahoo.com bietet mit seinen Kunden mit "PayDirect" ein spezielles Bezahlverfahren an. Gegen eine Gebühr stellen diese Systeme ein Verfahren bereit, um Kreditkarten online zu akzeptieren. Anders als bei Amazon können die Kunden bei eBay und Yahoo die Zahlungsmodalität aber weiterhin frei auswählen. Amazon kassiert für sein Zahlungssystem 25 Cent pro Vorgang. Um den Payment-Service in Anspruch nehmen zu können, muss der Kunde dabei über ein Bankkonto in den USA verfügen – eine Bedingung, die Kunden aus anderen Ländern benachteiligt und die gar nicht zum weltumspannenden Handel im Web passen will. Branchenbeobachter nehmen jedoch an, dass Amazon.com sich durch die Einführung des Zahlsystems Vorteile bei den Banken erhofft.

Auch weiterhin könnten alle Kunden jedes beliebige Zahlungssystem anwenden, betont der Internet-Buchhändler allerdings. Doch wer darauf bestehe, andere Systeme einzusetzen, müsse damit rechnen, dass ihm bestimmte Vergünstigungen verloren gingen, ließ das Unternehmen wissen.

Insgesamt vervierfachte Amazon seit dem Sommer 2000 die Anbietergebühren für die Versteigerungen und für die so genannten zShops. Zusätzlich zu den Gebühren für das Zahlungssystem kassiert Amazon bei erfolgreichen Verkäufen eine Provision. Diese ist abhängig vom Höchstpreis der Auktion. Für Versteigerungen unter 25 US-Dollar muss der Kunde 5 Prozent hinblättern. Zum Vergleich: Konkurrent eBay hat seine Provision soeben von 3 auf 4 Prozent hochgesetzt.

Die US-Verbrauchersite AuctionWatch.com berichtet, viele Nutzer würden gegen die Kostensteigerung protestieren. "Früher dachte Amazon noch, sie könnten eBay einholen, aber solche Maßnahmen machen klar, dass es ihnen auf das Auktionsgeschäft nicht mehr so ankommt", kommentiert Rosalinda Baldwin, Herausgeberin des Verbraucher-Newsletters "The Auction Guild". Amazon-Sprecherin Lizzie Allen erklärte hingegen, mit den Neuerungen folge man den Wünschen der User.

Auch die Internetauktionen Yahoo und der deutsche Anbieter Ricardo führten Anfang des Monats Anbietergebühren ein. Wie bei eBay und Amazon müssen die Verkäufer nun auch hier allein für das Einstellen von Angeboten zahlen. (mbb)