Briten zahlen bei neuem AKW drauf

Hinkley Point C soll das 2023 in Rente gehende Kraftwerk Hinkley Point B ablösen – mit tatkräftiger Unterstützung aus Frankreich und China.

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Briten zahlen bei neuem AKW drauf
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Der französische Energieversorger EDF darf sich nach dem Bau des neuen britischen Atomkraftwerks Hinkley Point C in Somerset in England über einen garantierten Stromabnahmetarif freuen. Dieser liegt mit mindestens 92,50 Pfund (rund 108 Euro) beim Doppelten des aktuellen Großhandelspreises für Strom in Großbritannien, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Renaissance der Atomkraft in Großbritannien").

Das lange in der Schwebe befindliche Projekt, an dem neben EDF auch der staatliche chinesische Atomkonzern China General Nuclear beteiligt ist (Großbritannien, EDF und CGN besitzen jeweils ein Drittel an der Anlage), soll 18 Milliarden Pfund, also gut 21 Milliarden Euro, kosten. Dem Genehmigungsprozess gingen turbulente Zeiten voraus. Nach mehreren Jahren der Planung gab es vor einigen Wochen grünes Licht, doch die neue Premierministerin Theresa May entschied sich zunächst dafür, weitere Überprüfungen durchführen zu lassen – angeblich aus Sicherheitsgründen.

In den Wochen nach der behördlichen Genehmigung untersuchte die Downing Street das Projekt nochmals genau und änderte einzelne Punkte. Die wohl wichtigste Entscheidung: Die britische Regierung kann das dem französischen Staat gehörende Energieunternehmen EDF daran hindern, seinen Anteil an dem Projekt, immerhin ein Drittel, während des Baus zu verkaufen. Umweltgruppen halten die Zugeständnisse dagegen für nicht mehr als "heiße Luft".

Der Plan für Hinkley Point C ist schon alt. Bereits 2008 gab es von der Regierung die Entscheidung, eine neue Generation von AKWs zu bauen. Die Anlage soll zusammen mit dem geplanten Sizewell C bis zu 13 Prozent des britischen Energiebedarfs decken, so die britische BBC.

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(bsc)