MasterCard beginnt mit biometrischen Zahlungen in Europa

Online-Zahlungen können bald biometrisch bestätigt werden. Einen Fingerabdruck oder ein Selfie hätte Mastercard gerne. Los geht es in Deutschland, Österreich und zehn weiteren europäischen Ländern.

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Dame streckt Arm aus und macht Selfie

Und jetzt bitte zwinkern.

(Bild: Paško Tomić CC-BY 2.0)

Lesezeit: 2 Min.

Beim Online-Einkauf am Handy wird es bald möglich sein, die Zahlung biometrisch zu bestätigen. Und zwar dann, wenn die Zahlung über das Mastercard-Zahlungssystem abgewickelt wird und man Kunde eines teilnehmenden Kartenausstellers ist. Die biometrische Verifizierung erfolgt mittels Fingerabdruck oder Zwinker-Selfie. Den entsprechenden Dienst namens Identity Check Mobile bietet Mastercard ab sofort in zwölf europäischen Ländern an. Es bleibt den kartenausstellenden Geldinstituten überlassen, ob und wann sie den Dienst anbieten möchten.

So einfach ist es, den Wirtschaftskreislauf zu beschleunigen.

Mastercard verspricht sich schnellere Zahlungsabwicklungen und weniger Betrug. Damit das Verfahren nicht durch ein vor die Kamera gehaltenes Foto ausgetrickst werden kann, muss der Karteninhaber in seine Kamera zwinkern. Die Aufnahme wird dann verschlüsselt an einen Server übertragen und dort mit dem gespeicherten biometrischen Template verglichen. Anschließend wird das Foto gelöscht, wie Mastercard gegenüber heise online betonte.

Eines Tages soll gleich die Handy-App diesen Abgleich durchführen, was den Upload erübrigen würde. Beim Fingerabdruck ist das schon jetzt möglich. Da schickt die App nur ein bestätigendes Token an den Server, nicht das Abbild der Fingerkuppe.

Ganz brav.

(Bild: Roger Lew CC-BY 2.0)

Ein sechs Monate langer Test mit 750 holländischen Kunden hat laut Mastercard positive Ergebnisse gezeitigt: 93 Prozent der Teilnehmer wollten weiterhin biometrisch mobil zahlen, 60 Prozent würden den Mobile Identity Check wärmstens weiterempfehlen.

Bei einem Test in den USA hatten die Kunden neben Fingerabdruck und Selfie auch die Wahl, sich mit ihrer Stimme auszuweisen. Diese Variante wird vorerst aber nicht kommerziell angeboten, weil das noch nicht so gut geklappt habe. Das Unternehmen arbeitet aber weiter an dieser Methode.

Mitmachen können zunächst Geldinstitute in Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Spanien, Tschechien und Ungarn. Kommendes Jahr soll das Angebot schrittweise weltweit verfügbar gemacht werden. Die Kartenaussteller haben die Wahl, Mobile Identity Check in ihre eigenen Apps zu integrieren, oder als separate App anzubieten. Mastercard konzentriert sich auf Android und iOS. Weil die App auch das Endgerät überprüft, dürften Handys mit Jail Break außen vor bleiben. (ds)