Intel senkt Preise und sagt Prozessor ab

Am kommenden Sonntag wird Intel, wie schon langfristig geplant, die Prozessorpreise um bis zu 40 Prozent senken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 201 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Stiller

Am kommenden Sonntag wird Intel, wie schon langfristig geplant, die Prozessorpreise um bis zu 40 Prozent senken. Bekannt war dies allerdings schon einige Zeit: Sowohl The Register als auch das Prozessorgeflüster berichteten bereits darüber, samt vorgesehener Preise bis Mitte 2001. Die jetzt gemeldeten neuen Preise halten sich ziemlich exakt an diejenigen der Dezember-Roadmap, die (zusammen mit Informationen über die für den 28. Januar erwarteten Ultra-Low-Voltage-Prozessoren) Anfang Januar bekannt wurden. Ein winziger Unterschied ist allein beim Pentium III mit 1 GHz auszumachen, der jetzt 268 statt 265 Dollar kosten soll.

Gegenüber früheren Planungen hatte Intel den Pentium 4 mit 1,3 GHz und den Celeron mit 800 MHz um drei Wochen vorgezogen. Doch der 1,3 GHz Pentium 4 ist nur als kurze Starthilfe für Intels "Power-Ramp" gedacht. In neueren Roadmaps verschwindet er schon wieder im zweiten Quartal dieses Jahres. Für dieses Quartal war eigentlich auch die Einführung des Pentium 4 mit 1,7 MHz vorgesehen; die 2-GHz-Version sollte dann im dritten Quartal folgen. Analysten gehen jetzt aber angesichts der vollen Lager unverkaufter Prozessoren davon aus, dass Intel diese Termine verschieben wird. So ist es sehr fraglich, ob die 2-Gigahertz-Grenze dieses Jahr noch gebrochen wird.

Der für den geplanten Power-Ramp des Pentium 4 wichtige Chipsatz Brookdale (mit SDRAM-Unterstützung) soll noch im zweiten Quartal 2001 vorgestellt werden. Intel will aber auch großzügig Lizenzen an andere Chipsatzhersteller vergeben. Während sich ATI und ALi auf den Low-Cost-Desktop-Markt orientieren sollen, wird die kürzlich von Broadcom übernommene Firma ServerWorks den Highend-Bereich für Workstations und Server (Pentium 4 und Forster) angehen.

Im dritten Quartal soll ferner Intels erster Prozessor in 0,13-µm-Technologie erscheinen, der Tualatin, der allerdings (für Desktops) nur noch 256 KByte statt der früher einmal vorgesehenen 512 KByte L2-Cache aufweisen wird. Oft wurde der Tualatin mit dem Coppermine-T-Prozessor verwechselt. Diese Version des Pentium-III-Coppermine-Prozessors (weiterhin in 0,18 µm) sollte mit dem gleichen Bus (AGTL mit 1,2 V) wie Tualatin ausgestattet sein und somit als etwas langsamere und preiswertere Bestückungsvariante dienen. Nach den c't vorliegenden Informationen wurde der Coppermine-T aber jetzt von Intel abgesagt. Dieser Prozessor ist auch nicht mehr nötig, da der B-Step des 815/E/EP-Chipsatzes in der Lage sein soll, sowohl mit allen alten Coppermines als auch mit Tualatin umzugehen. An ein paar Verbesserungen des Coppermine-Designs will Intel aber festhalten und plant den Coppermine-D (mit 1,13 GHz), der aber auch nur mit den B-Steps des 815-Chipsatzes zusammenspielt.

Upgrade-willige Besitzer von Pentium-III-Boards mit Slot (SECC2) haben das Nachsehen, denn Intel wird jenseits von 1 GHz keine SECC2-Version mehr herausbringen. SECC2 wird wohl noch in diesem Quartal ganz abgekündigt, Intel wird aber noch einige Monate danach Bestellungen entgegennehmen. (as)