USA: Impfmuffel kosten Milliarden

Amerikanische Forscher haben modelliert, wie teuer mangelnde Grippeimpfung sein kann.

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USA: Impfmuffel kostet Milliarden
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Die Grippesaison geht wieder los – und einmal mehr stellt sich die Frage, ob man sich impfen lassen soll oder nicht. Eine Gruppe von Forschern der US-Hochschulen University of North Carolina at Chapel Hill, Harvard und Johns Hopkins University haben nun untersucht, was Impfmüdigkeit die US-Volkswirtschaft kosten könnte, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Was Impfverweigerung kostet").

So sollem im Jahr 2015 durch die Influenza insgesamt 5,5 Milliarden US-Dollar an Produktivität verloren gegangen sein, Krankenhausaufenthalte und weitere Kosten inklusive. Der größte Betrag stammt von Personen, die sich nicht hatten impfen lassen, so die Studie, die in "Health Affairs" erschien.

Insgesamt sollen durch Impfungen verhinderbare Krankheiten in den USA im Jahr 2015 unter Erwachsenen fast 9 Milliarden Dollar gekostet haben. 80 Prozent der Kosten entstanden durch Menschen, die sich nicht geimpft hatten. Am teuersten waren dabei die bis zu 17 Millionen Grippefälle, gefolgt von Lungenentzündung, Meningitis, Hepatitis B und HPV-Infektionen.

"Impfungen gehören zu den sichersten und kostengünstigsten medizinischen Maßnahmen und sie haben zahlreiche soziale und wirtschaftliche Vorteile", schreiben die Forscher. "Und trotzdem erhalten Erwachsene in den USA nicht das Impfniveau, das Fachleute empfehlen."

Die Wissenschaftler von Harvard & Co. warnen davor, dass die Impfskepsis insbesondere auch bei jungen Leuten in den Vereinigten Staaten zunimmt. Diese impfen sich auch deshalb nicht gegen Grippe, weil die Impfung nicht von ihrem Versicherer übernommen wird – oder sie haben schlicht keine Versicherung. Doch die sei stets billiger als die bei einer Erkrankung notwendigen Medikamente, so die Forscher in ihrer Untersuchung.

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(bsc)