Beta-Version von Mac OS X ab sofort erhältlich

Auf der Apple Expo in Paris hat Steve Jobs die von vielen Anwendern heiß ersehnte erste öffentliche Fassung von Mac OS X vorgestellt. Gegenüber der letzten Version DP4, die nur an registrierte Entwickler ausgegeben wurde, finden sich einige wichtige neue Funktionen in dem Betriebssystem, zum Beispiel die vollständige Implementierung von Java 2 und OpenGL. Das auf einem Unix-Kern basierende Mac OS X unterstützt symmetrisches Multiprocessing und verteilt Rechenaufgaben automatisch an mehrere PowerPC-CPUs.

Als Hardwarevoraussetzungen nennt Apple einen G3-Macintosh einschließlich der Modelle in beige mit mindestens 128 MByte RAM. Ob es wie bisher einen Kompatibilitätsmodus ("unsupported") für ältere Rechner geben wird, ist derzeit noch nicht klar. Für den Alltagsbetrieb fehlen der "Public Beta"-Version noch einige essentielle Bestandteile. Die USB- und FireWire-Treiber beispielsweise sind noch nicht fertig, und Peripherie von Drittanbietern, "die nicht zu Ihrem Computer gehört, könnte noch nicht funktionieren", so Apple. Da bislang nur wenige Drittanbieter Mac-OS-X-Treiber für ihre Peripherie fertig haben, wird man übergangsweise also noch Mac OS 9 booten müssen, um etwa zu drucken oder eine CD zu brennen. Auch PCI-Karten, SCSI- und ADB-Geräte will Apple erst in einer späteren Version vollständig unterstützen, ebenso wie das Power-Management oder die Vernetzung über das drahtlose AirPort.

Dennoch werden sicherlich viele Mac-Fans die CD-ROM bestellen, weil sie seit Jahren auf ein stabiles Betriebssystem mit echten Multitasking- und Multiprocessing-Fähigkeiten warten. Vorerst gibt es die Beta-Version exklusiv beim Apple-Store im Internet – für 79 DM. Auf der CD ist sind die deutsche, englische und französische Fassung des Systems enthalten; das gedruckte Handbuch bleibt allerdings englischsprachigen Anwendern vorbehalten. Apple erhofft sich viel Feedback, um das System bis zur offiziellen Markteinführung Anfang nächsten Jahres noch ausbauen und feinschleifen zu können. Mit Rückfragen und Problemen sollen sich Anwender an die neu eingerichtete Knowledge Base wenden. (se)