EU: IT-Jobs bleiben Männerbastion

Rund acht Millionen Menschen arbeiteten laut der EU-Statistikbehörde 2015 als IT-Fachkräfte in den 28 Mitgliedsstaaten, nur 16,1 Prozent davon waren weiblich. Der Frauenanteil an der Gesamtbeschäftigung lag bei 53,9 Prozent.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 242 Kommentare lesen
Nintendo

(Bild: dpa, Tolga Bozoglu/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Trotz vielfacher gegenläufiger Bemühungen der Digitalbranche und der Politik sind Frauen in Tätigkeiten rund um die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. 83,9 Prozent der insgesamt knapp acht Millionen IT-Fachkräfte in den EU-Ländern waren männlich, geht aus einer Auswertung des EU-Statistikamts Eurostat für 2015 hervor.

Die Bandbreite des Männeranteils variierte dabei zwischen Werten rund um 72 Prozent in Bulgarien und Rumänien und über 90 Prozent in Tschechien. In Deutschland lag er im vorigen Jahr bei 83,7 Prozent und damit fast genau im EU-Mittel.

Die Frauenquote in der Gesamtbeschäftigung betrug 2015 EU-weit 53,9 Prozent, in Deutschland 53,1. Eurostat spricht daher von einem "starken Kontrast" im IKT-Sektor, da die Geschlechterverteilung im Beruf allgemein in Europa mittlerweile weitgehend ausgeglichen sei. Der Anteil von IT-Kräften am allgemeinen Arbeitsmarkt beträgt laut den jüngsten Zahlen 3,5 Prozent. Die einschlägigen Zahlen und die Quote seien in den vergangenen Jahren ständig angewachsen, heißt es bei der Behörde, da sich der private und der öffentliche Sektor offenbar so "besser an die digitale Welt anpassen" wollten.

Programmierer, Entwickler und Administratoren sind häufig besser gebildet als der Rest der arbeitenden Bevölkerung. 60,5 Prozent der IT-Spezialisten verfügen über einen Hochschulabschluss, während es im gesamten Arbeitsbereich nur 33,4 Prozent sind. Besonders hoch liegt der Anteil der Hochschulabsolventen in Litauen, Spanien, Irland, Frankreich und Belgien mit über 75 Prozent, am anderen Ende liegen Italien mit 33,1 und Deutschland mit 48,1 Prozent. 36,4 Prozent der IT-Fachleute sind unter 35, hier liegt die Vergleichsquote für den kompletten Arbeitsmarkt bei 30,9 Prozent. (kbe)