Vodafone weiter auf Expansionskurs
Der Mobilfunkkonzern Vodafone will angeblich sowohl in Japan wie in Australien größere Beteiligungen an Telekom-Konzernen erwerben.
Der Mobilfunkkonzern Vodafone will nach einem Bericht der Financial Times einen Anteil von 15 Prozent an Japan Telecom erwerben. Eine Einigung über den Einstieg, für den Vodafone 1,7 Milliarden Britische Pfund (2,8 Milliarden Euro) in bar zahlen will, sei bereits erzielt worden. Eine offizielle Ankündigung werde für die nächste Woche erwartet, hieß es in dem Bericht. Außerdem soll Vodafone laut dem Finanzdienst Bloomberg ein Gebot von 5 Milliarden Britischen Pfund (8,3 Milliarden Euro) für die Mobilfunk-Einrichtungen der australischen Abteilung von Cable & Wireless Optus abgegeben haben.
Laut Financial Times ist die Beteiligung am drittgrößten japanischen Telekommunikationsunternehmen in Japan Teil der Strategie von Vodafone, einen Mehrheitsanteil an der rapide wachsenden Mobilfunktochter von Japan Telecom, J-Phone, zu übernehmen. Vodafone würde sich mit einer 15-prozentigen Beteiligung den Rang als zweitgrößter Anteilseigner bei Japan Telecom mit British Telecom (BT) und dem US-Konzern AT&T teilen, die beide jeweils 15 Prozent halten. Vodafone und J-Phone kooperieren bereits auf einigen Gebieten, etwa bei der Entwicklung von Java für Internet-Handys.
Gerade British Telecom, einem der Hauptkonkurrenten von Vodafone, dürfte eine Beteiligung der Mobilfunker an dem japanischen Unternehmen nicht besonders recht sein: BT würde sich gerne nach bislang unbestätigten Berichten aus den USA den Anteil von AT&T an Japan Telecom sichern. Daran dürfte aber auch Vodafone Interesse haben – und die Chancen für den Konzern, der auch in Deutschland nach der Übernahme von Mannesmann gut vertreten ist, stiegen nach Übernahme einer 15-prozentigen Beteiligung natürlich. Zudem stärkte Vodafone mit einer größeren Beteiligung an Japan Telecom seine Position gegenüber NTT DoCoMo: DoCoMo wildert bereits durch die Allianz mit der niederländischen KPN kräftigt in den europäischen Märkten von Vodafone.
Weder Vodafone noch Japan Telecom oder Cable & Wireless gaben bislang Kommentare zu den Berichten ab. (jk)