"The Watch List": Apple bastelt offenbar an Programmführer
Angeblich will der iPhone-Hersteller eine neue Apple-TV-Anwendung präsentieren, die zeigt, was sich zu sehen lohnt. Apples Inhaltestrategie bleibt weiter diffus.
(Bild: Apple)
Neben den neuen MacBooks wird Apple bei seinem heutigen Event in Cupertino wohl auch Neuigkeiten in Sachen Apple TV verraten. Das berichtet zumindest die amerikanische Tageszeitung USA Today. Der Konzern arbeite an einer intern "The Watch List" genannten App, die Programmempfehlungen für Apple-TV-4-Besitzer abgeben soll – und diese dann gleich auf der Multimediakonsole bereitstellt, wenn man den entsprechenden Kanal abonniert hat. Die App solle ein "zentraler Hub für die Bewerbung neuer Shows" werden. Ob die App auch für iOS verfügbar sein wird, bleibt unklar.
Interface "hirntot"
Apples Inhaltechef Eddy Cue, der Senior Vice President Internet Software and Services, hatte bereits angedeutet, dass sich Apple für ein verbessertes TV-Interface interessiert. Cue sagte in einem Interview in der vergangenen Woche, Fernsehen müsse neu erfunden werden. "Man lebt mit einem glorifizierten Videorekorder." Nutzer müssten Aufnahmen noch einstellen. "Es gibt 900 Kanäle, aber nichts zu gucken." Das Problem sei das Interface. "Die Art, wie man [mit dem Fernseher] interagiert, ist ziemlich hirntot", so Cue.
"The Watch List", dessen offizieller Name sich noch ändern kann , ändert aber nichts an der Tatsache, dass Apple von externen Inhaltelieferanten abhängig ist. So wird die App wohl nur in die einzelnen Apps der TV-Sender verlinken, etwa Fox, CBS oder HBO. Diese lassen sich wiederum nur nutzen, wenn man über ein entsprechendes Kabelabonnement verfügt, das man stets verifizieren muss – so kann man die Sender natürlich auch nur in den USA betrachten. Apple hatte ein Single-Sign-On-Verfahren zwar angekündigt, bei dem man einmal seine Zugangsdaten eingibt, um sie in zahlreichen Apps zu nutzen, umgesetzt wurde es aber noch nicht.
Vorsichtige Inhalteproduktion
Apple selbst interessiert sich nur langsam für die Inhalteproduktion. Das Unternehmen hatte im Rahmen von Apple TV beziehungsweise Apple Music verschiedene Inhalteinitiativen gestartet, darunter eine Reality Show zum Thema Apps und eine fiktionale Serie über Rapper Dr. Dre. Eine echte Content-Strategie ist das noch nicht. (bsc)