Amazon-Beschäftigte streiken für Tarifvertrag

In den seit mehr als drei Jahren andauernden Tarifstreit zwischen dem Online-Händler Amazon und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kommt weiterhin keine Bewegung. Am Montag haben erneut 1000 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt.

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Amazon

(Bild: dpa, Uwe Zucchi)

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  • dpa

Um Amazon zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag zu bewegen, haben Mitarbeiter des weltgrößten Versandhändlers am Montag erneut an fünf deutschen Standorten gestreikt. Rund 1000 Beschäftigte in Koblenz, Bad Hersfeld, Rheinberg und Werne (beide Nordrhein-Westfalen) sowie in Graben bei Augsburg ließen in der Frühschicht die Arbeit ruhen, wie Amazon mitteilte. Die Gewerkschaft Verdi kündigte weitere Streiks in der Spätschicht an.

"Die Beschäftigten verlangen existenzsichernde Löhne und gute Arbeitsbedingungen per Tarifvertrag", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Aber Amazon wolle "die Arbeitsbedingungen weiterhin willkürlich diktieren und den Beschäftigten rechtlich verbindliche Absicherungen vorenthalten".

Eine Amazon-Sprecherin sagte, das Unternehmen zahle mindestens 10,30 Euro Stundenlohn. Neben den gut 11.000 fest Beschäftigten seien derzeit auch mehrere tausend Saisonarbeitskräfte im Einsatz. Der US-Konzern, der im laufenden Quartal mindestens 42 Milliarden Dollar Umsatz anpeilt, lehnt Verhandlungen über einen Tarifvertrag ab.

Amazon verfügt in Deutschland über neun Logistikzentren und baut in Dortmund ein weiteres auf. Verdi verlangt einen Tarifvertrag und organisiert deshalb seit 2013 immer wieder Streiks. (mho)