Neuer Napster-Aufsatz für AOLs Instant Messenger
Nach langer Wartezeit ist nun die Version 3 von Aimster erschienen, dem (inoffiziellen) Napster-Aufsatz für den AOL Instant Messenger.
Zunächst für den 6. Dezember 2000 angekündigt, dann immer wieder verschoben, jetzt – fast klammheimlich – endlich veröffentlicht: Aimster, der (inoffizielle) Aufsatz für den AOL Instant Messenger, ist endlich in der Version 3.19 beta erhältlich. Aimster ermöglicht ähnlich wie die Musiktauschbörse Napster den Austausch von Dateien über das Internet. Das gut 2,4 MByte große Installationsfile steht auf der Aimster-Seite kostenlos zum Download bereit; das Programm läuft unter Windows 95, 98, NT, and 2000. Eine Macintosh-Version ist weiterhin nur angekündigt.
Aimster wurde nach Angaben der Programmierer in der Version 3 komplett neugeschrieben, was auch den enormen Sprung der Versionsnummer erklären soll – die zuletzt offiziell veröffentlichte, aber schon einige Zeit nicht mehr erhältliche Version war 0.51. Das Programm, das in früheren Versionen ab und an Schwierigkeiten mit Firewalls hatte, baute zudem nach Angaben der Programmierer nun nicht mehr auf dem Scour-Netzwerk auf. Heute arbeitet Aimster mit eigenen Servern, die Verbindungen zwischen den Benutzern funktionieren aber weiterhin in einem Peer-to-Peer-Netzwerk.
Nach der Installation dürfte sich bei den Benutzern dennoch etwas Enttäuschung einstellen: Andere Instant-Messenger-Dienste, allen voran ICQ, sind immer noch nicht integriert. Ein entsprechendes Plug-in ist noch in der Entwicklung. Ebenso gibt es eine Napster-Anbindung, die sich derzeit ebenfalls noch im Teststadium befindet. Diese und weitere Plug-ins sollen später separat angeboten werden. In der Zwischenzeit können sich User beispielsweise an Skins erfreuen oder über Aimster chatten.
Bislang kann man neben Kommunikationspartern aus der Buddy-List des AOL Instant Messenger daher nur Freunde in seine Benutzerliste eintragen, die ebenfalls Aimster nutzen. Immerhin kann man durch sich die Files anschauen, die diese "Aimster-Buddies" – so diese online sind – zum Tausch bereitstellen. Daneben gibt es wie bei Napster eine allgemeine Suchfunktion für Dateien.
Das Filesharing erinnert nicht nur stark an Napster, sondern dürfte schnell mit diesem in Konkurrenz treten, wenn die Online-Tauschbörse kostenpflichtig wird. Die Aimster-Betreiber gehen daher inzwischen davon aus, sich über kurz oder lang ebensfalls eine Klage der Musik- und Filmindustrie einzufangen. Allerdings gehe man ebenso davon aus, dass diese letztlich erfolglos bleibe, meinte der Aimster-Projektmanager gegenüber heise online. (nij)