Scour soll zum "legalen Napster" mutieren

Seit Oktober ist die Online-Tauschbörse Scour.com insolvent - nun kam ihre Technologie für 9 Millionen US-Dollar unter den Hammer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Nico Jurran

Seit Oktober ist die Online-Tauschbörse für Musik- und Video-Dateien Scour.com insolvent – nun kam ihre Technologie unter den Hammer. Der Zuschlag bei der Auktion in Los Angeles erhielt schließlich für 9 Millionen US-Dollar das Unternehmen CenterSpan Communication Corporation aus Oregon. Die Firma will nach Aussage ihres Sprechers nun ein "legales Napster der nächsten Generation" aufziehen.

Centerspan war neben Listen.com, die für Teile der Peer-to-Peer-Technologie von Scour bereits Anfang November ein Angebot abgegeben hatten, bereits im Vorfeld als größter Kaufinteressent gehandelt worden. Weiterer Bieter war der Internet-Musikvertrieb Liquid Audio, der im Juni noch eine Kooperation mit der MP3-Tauschbörse Napster bekannt gab. Liquid Audio entwickelt inzwischen einen Regionalcode für Musikdateien, um den Plattenlabels entgegenzukommen.

Centerspans Gebot setzt sich aus 5,5 Millionen US-Dollar in bar und Aktien im Wert von 3,5 Millionen US-Dollar zusammen. Mit den Einnahmen dürften sich die Schulden von Scour in Höhe von 4 Millionen US-Dollar problemlos begleichen lassen.

Scour gehörte einst zu den Stars der Online-Tauschbörsen. Unter den Investoren fand sich unter anderem der erfolgreicher Hollywood-Agent Michael Ovitz. Doch auch die dadurch bestehenden Verbindungen zur Musik- und Filmindustrie konnten die Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen, die im Oktober schließlich zum Bankrott führten, nicht verhindern. (nij)