Amazon-Chef: Hart verdientes Geld nicht in Internet-Aktien stecken

Noch vor einem Jahr galt man als hoffnungsloser Fall, wenn man nicht in den neuen Markt investiert hat – die Zeiten haben sich geändert.

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Von
  • Sven Hansen

"Wir sind keine Aktie, mit der Sie nachts ruhig schlafen können", so äußerte sich Jeff Bezos, Gründer und CEO des weltweit größten Online-Händlers Amazon.com, im Rahmen einer Fernsehdokumentation der BBC. In der Sendung "The Great Dot Con" beschäftigten sich die Reporter mit Aufstieg und Fall von Aktien des Neuen Marktes. Bezos rät besonders den privaten Kleinanlegern, ihr hart verdientes Geld nicht in stark schwankende Technologiewerte zu investieren: "Wir arbeiten intensiv daran, Amazon zu einem soliden Unternehmen zu entwickeln und denken, dass uns dieses mit der Zeit gelingen wird. Aber als Kurzzeit- oder Kleinanleger würde ich nicht in Internet-Aktien investieren."

Mit dieser Auffassung steht Bezos, der momentan unter Insider-Verdacht steht, nicht alleine da: Auch Börsen-Guru Warren Buffett tadelte die Anleger des neuen Marktes nach Angaben der Financial Times ob ihrer Leichtgläubigkeit. Zu schnell hätten sie das Märchen vom Internet- und Technologieboom für bare Münze genommen.

Seit der Gründung 1995 galt Amazon als Börsenliebling unter den Unternehmen der New Economy. Noch im Dezember 1999 lag der Kurs bei über 100 US-Dollar – vorläufiger Tiefpunkt war der Durchbruch der 10-Dollar-Marke Anfang dieses Monats. Auch die Ende Januar angekündigte Entlassung von 1300 Mitarbeitern konnte den Abwärtstrend nicht bremsen. Seither sind Gerüchte um eine möglicherweise bevorstehende Zahlungsunfähigkeit des einstigen Vorzeigeunternehmens im Umlauf. (sha)