Zwei Kandidaten für vier UMTS-Lizenzen in Frankreich

In Frankreich scheint die Vergabe der UMTS-Lizenzen in einem finanziellen Fiasko für die Staatskasse zu enden.

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  • dpa

Der Betreiber Bouyges Telecom hat knapp einen Tag vor Ablauf der Bewerbungsfrist seine Kandidatur für eine UMTS-Lizenz in Frankreich zurückgezogen. Die Bedingungen für die zu vergebenden vier UMTS-Lizenzen seien für eine Kandidatur "nicht förderlich", hieß es in einem Kommunique des Unternehmens von Dienstag in Paris.

Damit sind für die vier UMTS-Lizenzen bisher zwei Bewerber im Gespräch. Die erste offizielle Kandidatur reichte der zweitgrößte nationale Handy-Betreiber SFR (Cegetel, Tochter der Vivendi-Gruppe) ein. Als sicher galt die Kandidatur von France Telecom/Orange, die jedoch erst kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist am Mittwochmittag eingehen soll. Ein potenzieller vierte Bewerber, das ST3G-Konsortium, hatte sich vor kurzem aus dem Rennen zurückgezogen. Die darin zusammengefassten Telekom-Konzerne Suez Lyonnaise des Eaux (Frankreich) und Telefonica (Spanien) begründeten ihre Absicht mit zu hohen Kosten.

Trotz der geringen Interesses an einer Lizenz für den Mobilfunk der dritten Generation hat die rot-grüne Regierung von Premierminister Lionel Jospin anscheinend nicht vor, den Preis von jeweils 4,95 Milliarden Euro pro Lizenz zu senken. "Wenn die Regeln erst einmal aufgestellt sind, muss man sich daran halten", sagte Finanzminister Laurent Fabius vor der Nationalversammlung. Allerdings müsse man "die Vorlage der Kandidaturen abwarten", fügte er hinzu.

Annahmefrist für Bewerbungen ist der 31. Januar. Danach will die Regierung in Paris spätestens im Juni die Lizenzen vergeben. Ursprünglich hatte die Regierung mit 19,8 Milliarden Euro Einnahmen aus der Vergabe der vier UMTS-Lizenzen gerechnet. Das Geld war in erster Linie zur Finanzierung der Renten gedacht. (dpa) / (jk)