Napsters Filterschlinge zieht sich (langsam) zu

Die Filtersysteme der Internet-Tauschbörse zeigen allmählich Wirkung.

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Von
  • Volker Zota

Das Filtersystem der Internettauschbörse Napster scheint allmählich in Gang zu kommen. Insbesondere aktuelle Songs finden sich bei der Musikbörse immer seltener – selbst bewusst abgewandelte Song- oder Bandnamen fallen dem Textfilter mittlerweile zum Opfer. Am vergangenen Freitag hatte Napster eine Liste mit 135.000 zu sperrenden Songs von der Musikindustrie erhalten, die Napster bis Mittwoch dieser Woche aus dem Suchindex seiner Internet-Tauschbörse entfernen muss.

Napster-CEO Hank Barry räumte ein, dass noch immer viele Varianten zu sperrender Songs durch die Maschen der Filter rutschen. Derzeit würden die Filter jedoch noch "per Hand" angepasst. Man arbeite allerdings an einer Software, die die Effektivität der Filter erhöhen soll. Außerdem habe Napster Kontakt mit den Firmen Gracenote und NetPD aufgenommen. Letztere hatten im vergangenen Jahr für Metallica und Dr. Dre im Napster-Netz erfolgreich nach urheberrechtlich geschützten Dateien gefahndet. Zusätzlich hat Napster seinen Konkurrenten Aimster ersucht, den so genannten Pig Encoder zum Verwürfeln von Dateinamen von dessen Website zu entfernen – Aimster kam dieser Anfrage am heutigen 13. März (9 Uhr EST) nach.

Neben den "Filterproblemen" scheint auch die Musikindustrie einige Schwierigkeiten bei der Sperrung gewisser Songs zu haben. So hat es die Sony Music Group offensichtlich versäumt, die betroffenen Dateinamen an Napster weiterzureichen, wie es die richterliche Verfügung von Marilyn Hall Patel verlangt. Betroffen seien alle 46.000 Songs, die Sony sperren wolle, meinte Napster-Chef Hank Barry.

Bislang hat die Filterung der Songs noch keine Abwanderung der Napster-User zufolge. Während die Zahl der bei Napster angemeldeten User in den vergangenen Tagen sogar noch um knapp drei Prozent anstieg, sei jedoch damit zu rechnen, dass sich die User von Napster abwenden, sobald alle 135.000 zu blockierenden Songs von Napster effektiv gefiltert würden, so Webnoize-Analyst Matt Bailey. (vza)