Britische Website importiert umstrittenes Spionage-Buch

Die britische Website 192.com will die umstrittene Autobiographie des ehemaligen britischen Geheimagenten Richard Tomlinson vertreiben.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die britische Website 192.com will die umstrittene Autobiographie des ehemaligen britischen Geheimagenten Richard Tomlinson auch in GroĂźbritannien vertreiben. Nach einem Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian hat 192.com gestern 1500 Exemplare der umstrittenen Memoiren aus Russland einfliegen lassen. Britische BĂĽrgerrechtler begrĂĽĂźten die Aktion.

Nachdem britische Gerichte mehrfach erfolgreich die Publikation von The Big Breach in Großbritannien unterbunden hatten – unter anderem wurde auch die renommierte Sunday Times per Gerichtsbeschluss verdonnert, keine Auszüge aus dem Buch zu drucken – wich der Ex-Geheimagent nach Russland aus. Der Verlag Narodny Variant brachte das Buch letzte Woche in einer Auflage von 15.000 Exemplaren heraus. Mittlerweile hat die Sunday Times in einem Berufungsverfahren gewonnen. Die Websiste Cryptome.org dokumentiert die Zeugenaussagen in diesem Verfahren.

Richard Tomlinson gilt als mindestens genauso schillernd und geheimnisumwittert wie sein Buch. Im Mai 99 erlangte er internationale Berühmtheit, als eine Liste mit den Namen von 100 angeblichen britischen Geheimagenten im Internet veröffentlicht wurde. Der Ex-Geheimagent Tomlinson stritt später ab, Urheber dieser Liste zu sein – die britische Regierung setzte allerdings erhebliche Energien frei, um die Liste wieder aus dem Internet zu tilgen. (wst)