Zuckerberg: Falsche News bei Facebook entschieden nicht die Wahl

Für viele ist Facebook inzwischen zu einer der wichtigsten Nachrichtenquellen geworden, gleichzeitig sind dort aber Falschmeldungen besonders erfolgreich. Der Facebook-Chef sieht das anders und glaubt, sein Netzwerk habe die Wahl nicht beeinflusst.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 54 Kommentare lesen
Facebook

(Bild: dpa, Stephan Jansen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat bezweifelt, dass weit verbreitete Falschmeldungen bei dem Online-Netzwerk den Ausgang der Präsidentenwahl in den USA mitentschieden hätten. "Ich persönlich halte es für eine ziemlich verrückte Idee, dass falsche News auf Facebook, die nur einen sehr geringen Anteil der Inhalte ausmachen, die Wahl auf irgendeine Weise beeinflusst haben könnten", sagte Zuckerberg bei einem Auftritt auf der Konferenz "Techonomy" in Kalifornien. Die Wähler entschieden auf Grundlage ihrer Lebenserfahrung.

Facebook war im Wahlkampf vorgeworfen worden, das Online-Netzwerk habe zuwenig gegen die Ausbreitung gefälschter Nachrichten-Artikel unternommen. Die angeblichen Berichte gossen meist Wasser auf die Mühlen des republikanischen Präsidentschaftsanwärters Donald Trump. Die Falschmeldung etwa, dass Papst Franziskus dessen Kandidatur unterstützt habe, wurde mehr als 960.000 Mal auf Facebook geteilt. Dass Donald Trump seit 1995 keine Steuern bezahlt haben könnte – eine der wichtigsten Nachrichten des Wahlkampfs – wurde dagegen lediglich rund 180.000 Mal geteilt. Gleichzeitig ist Facebook für viele Mitglieder zu einer wichtigen Nachrichtenquelle geworden.

Zuckerberg bestritt außerdem, dass sich im Newsfeed des Online-Netzwerks eine Filterblase bilde, in der den Nutzern durch Software-Algorithmen vor allem Nachrichten angezeigt werden, die zu ihren Ansichten passen und diese damit nur verfestigen. Das hat beispielsweise das Wall Street Journal auf einer Seite visualisiert, auf dem man nebeneinander die Newsfeeds eines (im US-Sinne) liberalen Facebook-Nutzers und daneben den eines konservativen ansehen kann. Zuckerberg meint dagegen, eine im vergangenen Jahr veröffentlichte Studie von Facebook habe gezeigt, dass sich die angezeigten Nachrichten für Liberale und Konservative nur geringfügig unterschieden.

Zugleich zeigte sich dabei aber auch, dass die Menschen seltener auf Überschriften klicken, die nicht mit ihrer Meinung übereinstimmen. Man neige dazu, Dinge auszublenden, die nicht zur eigenen Weltsicht passten, sagte Zuckerberg. "Ich weiß nicht, was man dagegen unternehmen kann." (mho)