Bertelsmann erhofft sich viel von Napster

Der Medienkonzern Bertelsmann erwartet nach dem Einstieg bei der Musik-Tauschbörse Napster eine "dramatische zusätzliche Nutzung" dieses Vertriebsweges.

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  • JĂĽrgen Kuri

Der Medienkonzern Bertelsmann erwartet nach dem angekündigten Einstieg bei der Musik-Tauschbörse Napster eine "dramatische zusätzliche Nutzung" dieses Vertriebsweges. "Musik ist erst der Anfang", sagte Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff laut dpa am Mittwochabend in Frankfurt. Denkbar sei, dass bald auch Filme, private Fotos oder Spiele auf diese Weise verbreitet werden. Derzeit hätten sich Napster schon 45 Millionen registrierte Nutzer weltweit angeschlossen. Einen ähnlichen Erfolg habe im Internetzeitalter bisher kein anderer Anbieter zu verzeichnen. Der Erfolg von Napster zeige, dass das Internet einen radikalen Wandel des Unterhaltungsgeschäftes mit sich bringe.

Details zu den geplanten Gebühren für die Nutzung des Napster-Angebots wollte Middelhoff vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten noch nicht preisgeben. Zurzeit laufe eine repräsentative Befragung von Napster-Kunden. Damit soll herausgefunden werden, wie hoch die Zahlungsbereitschaft bei der Kundschaft ist. Bereits im November hatte ein Sprecher von Bertelsmanns E-Commerce-Sparte erklärt, diverse mögliche Geschäftsmodelle seien im Gespräch. Diese diskutiere man auch intensiv mit Napster. Hank Barry, Chef der Musik-Tauschbörse, hatte während der juristischen Auseinandersetzungen mit der Musikindustrie schon von einer monatlichen Gebühr von rund 5 US-Dollar gesprochen. Darüber wollte er Lizenzzahlungen an die Musikindustrie bestreiten. (jk)