Erste Bilder mit der Canon EOS M5

Die Canon EOS M5, die erste spiegellose Systemkamera des Herstellers für ambitionierte Fotografen, kommt heute in den Handel. Wir haben sie in die Hand genommen und zeigen Bilder.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Canons erste spiegellose Systemkamera für gehobenen Ansprüche ist nun im Handel erhältlich. Im Vergleich zur EOS M3 bieten sie einen integrierten Sucher, eine hohe Serienbildrate und ein griffiges Gehäuse mit vielen Funktionstasten und -rädern. Während einer Veranstaltung hatten wir die Gelegenheit, sie mit einigen unterschiedlichen EF- und EF-M-Objektiven auszuprobieren.

Schaut man sich die Online-Angebote des Handels zur neuen EOS M5 an, so findet man fast bei jedem kostenlos einen EF-M-Adapter beigelegt. Dieser Mount-Adapter dient dazu, die herkömmlichen EF- und EF-S-Objektive der Spiegelreflexkameras an die spiegellose M-Serie anzuflanschen.

Canon EOS M5 Beispielbilder (11 Bilder)

Canon EOS M5 mit EF 18-150mm bei 125 mm, ISO 2500, f/6.3, 1/40 s
(Bild: Peter Nonhoff-Arps)

Was auf den ersten Blick sehr praktisch erscheint, zeigt bei genauerem Hinsehen die Schwäche von Canons Spiegellosen auf: Es gibt bislang kaum hochwertige M-Objektive, die der neuen EOS M5 gerecht werden. Selbst die aktuellen Vorstellungen wie das EF-M 28mm 1:3.5 IS STM oder das gleichzeitig zur M5 vorgestellte EF-M 18-150mm IS STM mit einer Lichtstärke von f/3.5 bis f/6.3 zielen eher auf Einsteiger ab. Es fehlen lichtstake Zooms und Festbrennweiten wie etwa bei Fujifilm, Olympus oder Panasonic. Die gibt es natürlich reichlich im über die Jahrzehnte aufgebauten EF-Sortiment für Spiegelreflexkameras. Wer möchte jedoch ernsthaft den Vorteil der handlichen Kamera gleich wieder mit einem im Vergleich zum Body wuchtigen Objektiv verspielen? Da greift man doch lieber zur gleichwertigen und ähnlich teuren EOS 80D oder doch zu einem besser ausgestatteten spiegellosen System .

Canon EOS M5 (9 Bilder)

Die Canon EOS M5 besitzt wie die DSLR EOS 80D einen Dual-Pixel-CMOS-Sensor mit 24,2 Megapixel Auflösung.

(Bild: Canon)

Die EOS M5 liegt mit angeflanschter EF-M-Optik gut in der Hand. Zusammen mit dem Pancake EF-M 22mm 1:2.0 STM geht sie sogar fast noch als Kompakte durch. Mit ihrem Moduswahlrad, Einstellrädern und diversen Funktionstasten bedient sie sich wie eine Mittelklasse-DSLR oder vergleichbare Spiegellose von Olympus, Panasonic oder Sony. Beim Blick durch den Sucher tut man sich etwas schwer, gleichzeitig die Bedienelemente wie etwa die Taste für die Lupenansicht zu finden. Die Lupenansicht schaltet sich auch nicht automatisch hinzu, wenn man manuell scharfstellt und wechselt bei Antippen des Auslösers nicht automatisch in die Normalansicht zurück. Das wäre ein Wunsch für das nächste Software-Update. Eine Taste auf der Kamerafront direkt neben dem Objektiv lässt sich mit der Abblendfunktion belegen, um den Verlauf der Tiefenschärfe im Sucher oder auf dem Display beurteilen zu können.

Der Autofokus reagierte auf den ersten Blick sicher und im Vergleich zu den vorherigen M-Generationen sehr schnell – sowohl mit EF-M- als auch mit EF-Objektiven. Auch der Serienbildmodus funktionierte sehr flüssig. Einzig: Es dauerte mitunter sehr lange, bis die Kamera die Bilder aus dem Cache verarbeitet hatte, bevor man sie auf dem Display wiedergeben konnte. Dabei arbeitet in der M5 ein aktueller Digic-7-Prozessor (Digic 7) – in der Spiegelreflexschwester 80D ist es noch ein Digic 6.

Canon EOS M5 mit EF-M 22mm ISO-Reihe Schattenbereiche (10 Bilder)

Canon EOS M5 mit EF-M 22mm bei ISO 100, f/6.3 1/8 s. Die anschließenden Auschnitte für die verschiedenen ISO-Werte entstammen dem gerahmten Bereich.
(Bild: Peter Nonhoff-Arps)

Canon EOS M5 mit EF-M 22mm ISO-Reihe Lichter (10 Bilder)

Canon EOS M5 mit EF-M 22mm bei ISO 100, f/6.3 1/8 s, -0,7EV. Die anschließenden Auschnitte für die verschiedenen ISO-Werte entstammen dem gerahmten Bereich. (Bild: Peter Nonhoff-Arps)

Um das Bildrauschen und die Darstellungsqualität zu zeigen, haben wird zwei ISO-Reihen angefertigt – eine für Schattenpartien eine für helle Bildbereiche. Mit dem neuen EF-M 18-150mm IS STM – hier handelte es sich noch um ein Vorserienexemplar – erstellten wir zusätzlich eine Blendenreihe.

Canon EOS M5 mit EF-M 18-150mm Blendenreihe (5 Bilder)

f/6.3

EOS M5 mit EF-M 18-150mm 1:3.5-1:6.3 bei 105 mm, ISO 100, f/6.3, 0,8 s
(Bild: Peter Nonhoff-Arps)

Die meisten der weiteren Bilder entstanden bei hohen ISO-Zahlen. Das Rauschverhalten bei ISO 6400 liegt für viele Einsatzbereiche durchaus noch im vertretbaren Rahmen. Neutralgraue Flächen neigen allerdings schon zu farbigem Rauschen. Auflösungsverhalten und Detailgenauigkeit und eine objektivere Analyse der Bildqualität auch im Vergleich zur Konkurrenz werden wir nachholen, sobald der Redaktion ein Testgerät vorliegt. (pen)