Bislang größtes Handelssystem auf Linux-Basis in Japan
Die nach IBM-Angaben bislang umfangreichste kommerzielle Installation von Linux hat der Computer-Konzern an eine japanische Einzelhandelskette verkauft.
Die nach Firmen-Angaben bislang umfangreichste kommerzielle Installation von Linux hat IBM an eine japanische Einzelhandelskette verkauft. Lawson, einer der größten Einzelhandelskonzerne in Japan, will in jedem seiner rund 7.600 Läden zwei IBM xServer installieren, die unter Linux arbeiten. Insgesamt mehr als 15.000 Linux-Maschinen werden als Server für Multimedia-Terminals dienen, die in den Märkten der Kette aufgestellt sind. Sie sollen es den Kunden von Lawson ermöglichen, Musik und Filme aus dem Internet zu laden und im Netz zu surfen. Die Terminals sollen über die Server auch aktuelle Nachrichten anbieten, die sowohl über Internet-Newsfeeds als auch über Satelliten-Links auf die Linux-Server gelangen. Bislang ist es über die Terminals in den Geschäften bereits möglich, Flugtickets und Konzertkarten zu buchen.
Nach Ansicht des IBM-Vizepräsidenten für Marketing ist dies die "bislang die größte kommerzielle Linux-Einführung". "Wir haben erkannt, dass das schnelle Wachstum von Linux außer Frage steht, und wir wollten daraus Nutzen ziehen", meinte Makoto Takayama, Chef der New Business Division bei Lawson: "Linux war unsere erste Wahl, um die neuen Anwendungen zu realisieren, da es einfach zu warten ist und seine Einführung weniger kostet als bei anderen Betriebssystemen."
Die komplette Installation soll in allen Lawson-Läden im März nächsten Jahres abgeschlossen sein. Die Linux-Server werden dann zentral administriert, sodass die Angestellten in den einzelnen Geschäften sich darum nicht kümmern müssen. Die Terminals setzen im Unterschied zu den neuen Servern weiterhin auf Windows als Betriebssystem; in Kombination mit den Linux-Servern soll dies eine einfache Aktualisierung mit Multimedia-Funktionen, je nach Kundenbedürfnissen, ermöglichen.
Die Ankündigung von IBM kam passend zu der Veröffentlichung einer Marktuntersuchung von IDC in dieser Woche: Danach werden in Japan dieses Jahr 41.200 Linux-Systeme verkauft, ein Zuwachs um über 144 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit erreiche Linux einen Marktanteil von 7,8 Prozent (1999: 4 Prozent); Windows NT komme auf 60,9 Prozent (1999: 81,3 Prozent) und Windows 2000, das dieses Jahr erst eingeführt wurde, auf 18,3 Prozent. (jk)