Facebook, Twitter und YouTube wollen gemeinsam Terror-Propaganda bekämpfen

Die drei Unternehmen wollen Informationen über extremistische Fotos und Videos untereinander austauschen, um diese effizienter entfernen zu können.

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Facebook, Twitter und YouTube wollen gemeinsam Terror-Propaganda bekämpfen

(Bild: dpa / Ralf Hirschberger)

Lesezeit: 2 Min.

Facebook, Twitter und YouTube tun sich zusammen, um effizienter gegen terroristische Propaganda im Internet vorzugehen. Die drei Plattformen wollen gemeinsam mit Microsoft bereits aus ihren Diensten gelöschte Fotos und Videos mit "digitalen Fingerabdrücken" versehen und sie in einer Datenbank untereinander austauschen, wie es in einem Blogeintrag heißt. Damit müssten die Bilder und Videos nicht mehr bei jedem einzelnen Online-Dienst aufs Neue gefunden werden, um gelöscht zu werden.

Besonders Facebook, Twitter und YouTube wurde immer wieder vorgeworfen, nicht konsequent genug gegen terroristische Propaganda und Rekrutierungsaufrufe von Extremisten vorzugehen. Ihre Zusammenarbeit soll dabei helfen, dass solche Bilder und Videos schneller aus dem Netz verschwinden.

Die nun vereinbarte Kooperation sei für andere Teilnehmer offen, hieß es in Facebooks Blog-Eintrag. Inhalte sollen dabei nicht automatisch gelöscht werden, wenn sie in die Datenbank aufgenommen wurden. Sie sollen vielmehr zunächst nach den jeweiligen Richtlinien der Dienste geprüft werden. Daten, die Nutzer persönlich identifizierbar machen, würden nicht geteilt, betonten die Unternehmen.

Bei solchen Systemen zur Markierung von Inhalten wird immer wieder versucht, sie durch Veränderungen am Ausgangsmaterial auszuhebeln. YouTube kennt das Problem etwa aus dem Kampf gegen hochgeladene urheberrechtlich geschützte Videos. In dem Blogeintrag wurde nicht detailliert angegeben, welche Technik für die "digitalen Fingerabdrücke" zum Einsatz kommt.

Bereits im Juni war die Rede davon, dass Google und Facebook eine Automatik verwenden wollen, um extremistische Videos zu blocken. Dabei sollten Systeme wohl mit Hashes arbeiten, die die Organisationen speziellen Inhalten als eine Art digitaler Fingerabdruck mitgeben. In Facebooks Blogeintrag ist die Rede davon, dass YouTube, Twitter und das größte soziale Netzwerk der Welt solcherlei Informationen untereinander austauschen. Wenn ein extremistisches Video auf einer Plattform erkannt wurde, sollen die anderen davon profitieren. Dabei wollen die drei Unternehmen dafür sorgen, dass die Privatsphäre und das Recht auf freie Rede der Nutzer nicht verletzt werden. (mit Material der dpa) / (anw)