Juno plant Einrichtung eines virtuellen Supercomputers

Der US-amerikanische Internetprovider Juno hat am Donnerstag bekanntgegeben, an einem Projekt zur Einrichtung eines virtuellen Supercomputers zu arbeiten.

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Der US-amerikanische Internetprovider Juno hat am Donnerstag bekanntgegeben, an einem Projekt zur Einrichtung eines virtuellen Supercomputers zu arbeiten. Juno ist neben BlueLight.com und NetZero einer der wenigen Anbieter am Markt, die ihren Kunden einen kostenfreien Zugang zum Netz ermöglichen. Finanziert wird der Dienst vorrangig durch Bannerwerbung, die während des Surfens durch die Juno-Zugangssoftware eingeblendet wird. Darüber hinaus bietet das Unternehmen kostenpflichtige Breitbanddienste für Geschäftskunden. Um den Kunden auch in Zukunft einen kostenfreien Zugang zu sichern, ist geplant den "virtuellen Supercomputer" nun als drittes finanzielles Standbein auszubauen.

Nach dem Prinzip des verteilten Rechnens, das z.B. vom SETI@Home Projekt bekannt ist, sollen die Computer der Nutzer des kostenfreien Zugangs Juno überschüssige Rechenkapazität zur Verfügung stellen. Wann immer der Computer nicht genutzt wird, beginnt die Juno-Software im Hintergrund mit der Ausführung der Berechnungen, die zuvor vom Juno-Server übermittelt wurden. Damit die Leistungsfähigkeit des Einzelrechners nicht beeinträchtigt wird, aktiviert sich die Software erst bei längerer Nichtbenutzung durch den Anwender.

Durch die Bündelung überschüssiger Rechenkapazität aller 3,2 Millionen Nutzer des kostenfreien Zugangs entstünde nach Angaben der Juno Geschäftsleitung ein virtueller Supercomputer, der die Leistungsfähigkeit bestehender Systeme weit übertreffen würde. Man erhofft sich, die so gewonnene Rechenkapazität an Kunden im Bereich Bioinformatik zu vermieten. Zunächt soll das Projekt mit freiwilligen Teilnehmern in eine Testphase gehen. In einem zweiten Schritt könnte dann die Nutzung des kostenfreien Zugangs verbindlich an eine Teilnahme am virtuellen Supercomputer gekoppelt sein. Nutzer müssten sich dann verpflichten, ihre Rechner 24 Stunden angeschaltet zu lassen. (sha)