Millionendeal: YouTube verteilt Tantiemen an US-Songschreiber

Nach der Übereinkunft mit der Gema hat YouTube jetzt mit der US-amerikanischen National Music Publishers Association eine Vereinbarung geschlossen: die Google-Tochter zahlt Millionen an ausstehenden Vergütungen.

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(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 2 Min.

YouTube hat eine weitere rechtliche Großbaustelle abgeräumt. Die US-Songschreibervereinigung NMPA (National Music Publishers Association) hat am Donnerstag bekannt gegeben, sich mit der Google-Tochter über die Vergütung musikalischer Werke in Videos geeinigt zu haben. Dabei geht es um Stücke, bei der zunächst kein Urheber oder sonstiger Rechteinhaber ausfindig gemacht werden konnte. Autoren, Komponisten und Musikverlage bekommen nun erstmals bis Ende Februar ein Zeitfenster eingeräumt, in dem sie für Videos mit bislang ungeklärten Rechten Ansprüche geltend machen können.

Im Anschluss will YouTube in einem ersten Schwung ausstehende Tantiemen für den Zeitraum von August 2012 bis Dezember 2015 zahlen. Nach wie vor nicht beanspruchte Vergütungen sollen auf alle an dem Programm teilnehmenden Parteien anteilmäßig ausgeschüttet werden. Das Verfahren wird dann für die weiteren Jahresphasen wiederholt und umfasst zunächst ein Fenster bis Ende 2019. Über die Höhe der insgesamt zu zahlenden Vergütungen schweigen sich beide Seiten aus. Laut der New York Times ist die Rede von über 40 Millionen US-Dollar.

"Die Einnahmen der Musikindustrie über YouTube wachsen von Jahr zu Jahr beträchtlich", erklärte Tamara Hrivnak, Leiterin der Abteilung für Musikpartnerschaften für Nord- und Südamerika bei YouTube und Google Play. "Wir wollen daher sicherstellen, dass die Verleger für die Nutzung ihrer Werke auf unserer Plattform bezahlt werden."

Anfang November hatte sich der Portalbetreiber mit der deutschen Musikverwertungsgesellschaft Gema nach einem jahrelangen Urheberrechtsstreit ebenfalls darauf geeinigt, wie urheberrechtlich geschützte Inhalte in Videos vergütet werden sollen. Anfang der Woche teilte die Google-Tochter mit, über eine Milliarde US-Dollar Tantiemen in den vergangenen zwölf Monaten an die Musikindustrie gezahlt zu haben. Dies sei "kein Grund zum Feiern", meint der internationale Plattenfirmen-Verband Ifpi. YouTube zahle als größter Abrufdienst der Welt alles andere als eine faire Rate für Musik. (vbr)