Lasertentakel: Roboterarm für gefährliche Einsätze

Eine britische Firma hat eine Maschine entwickelt, die mit Lasertechnik Atomenergieschrott verarbeiten kann.

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Roboterarm für gefährliche Einsätze
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Der Ausstieg aus der Atomenergie sorgt in Deutschland und anderswo für viel Arbeit bei den Entsorgungsunternehmen. OC Robotics, ein britisches Unternehmen, hat nun einen neuartigen Roboterarm entwickelt, der das Zerlegen von Atomtechnik auch in stark strahlenden Bereichen vereinfachen soll, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Lasertentakel zerlegt Atommüll").

Technisch basiert das System auf einer Seilmechanik, die die gesamte Länge des Armes entlang verläuft und durch die jedes seiner vielen Gelenke genau gesteuert werden kann. Über die vorsichtige Veränderung der Seilspannung kann der Arm sich auch durch enge Bereiche bewegen und er kommt auch mit problematischen Raumgeometrien zurecht.

Das Innere des Armes ist hohl, wodurch unterschiedlicher Endstücke installiert werden können – den besagten Laserschneider beispielsweise. Das derzeit im Test befindliche System kommt mit einem Fünf-Kilowatt-Modell, das auch dicke Stahlplatten zerlegen kann – egal ob an der Luft oder unter Wasser.

Robotisches Laserschneidsystem (4 Bilder)

"LaserSnake" nennt OC Robotics seine Entwicklung, in der ein flexibler Roboterarm und ein Laserschneidwerkzeug kombiniert sind.
(Bild: OC Robotics)

Die jüngsten Versuchsreihen führte OC Robotics auf dem Nukleargelände im britischen Sellafield durch. Im Norden Englands wird die seit Jahrzehnten umstrittene Anlage derzeit stillgelegt. Unter anderem wurde gezeigt, wie mit dem Lasertentakel ein dickes Lösemittelgefäß zerlegt werden kann, das Teil des zentralen Reaktorsystems war.

Die deutsche Bundesregierung hatte zuletzt im Herbst ein Gesetz für den sogenannten Atommüll-Vertrag beschlossen. Geplant ist, dass der Staat den Unternehmen die Verantwortung für die Atommüll-Endlagerung abnimmt. Dafür müssen sie gut 23 Milliarden Euro an einen Staatsfonds überweisen. Für Stilllegung und Abriss bleiben die Unternehmen verantwortlich. Auch dieser wird viele Milliarden kosten.

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(bsc)